Hans Fitze tot

Berühmt war er für sein fest- und Durchhaltevermögen, aber einmal mußte auch er gehen: Wie der Deutsche Bühnenverein gestern bekannt gab, verstarb am Mittwoch Hans Fitze 95jährig in Hamburg. Bis 1994, damals schon im Rollstuhl, leitete Fitze das Altonaer Theater und galt damit als dienstältester Intendant Deutschlands. Nach Hamburg kam der gebürtige Lübecker bereits 1920, wo er erst eine Bankaufsmannslehre absolvierte, später als Pianist und Kapellmeister arbeitete und 1932 eine Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Schauspielhauses begann. Engagements in Bonn und Köln folgten, bevor er 1940 ans Schauspielhaus zurücckehrte. 1945 wurde er Intendant des Harburger Theaters, 1954 übernahm er auch das Altonaer Theater, das lange Zeit das einzige Privattheater Deutschlands mit festen Ensemble war. Mehr als 250 Inszenierungen richtete Fitze ein, mehr als 350 Rollen spielte er selbst. Auch viele der Ensemblemitglieder standen seit 20 oder 30 Jahren auf der Bühne in Altona – was, in Verbindung mit Fitzes konservativem Regiestil, zu einem immer älteren Publikum führte. Für Fitze kein Problem: „Die Alten, die einen Großteil meines Publikums ausmachen, werden ja immer mehr.“ Im Zuschauerraum allerdings nicht, weshalb die Bühne nach Subventionskürzungen 1994 vor dem Aus stand. Heute wird sie von dem 32jährigen Axel Schneider geleitet. ck