Phil Collins

Geboren wurde Philip David Charles Collins am 31. Januar 1951 in London als Kind keineswegs armer Eltern. Schon als Jugendlicher nahm er Schauspielunterricht und spielte in diversen britischen TV-Serien mit. Als passionierter Trommler fand er erste Engagements in Gruppen wie Flaming Youth. 1970 wurde er von der Nachwuchsband Genesis angeheuert.

Als Peter Gabriel, Kopf der Bombastband, 1974 „Genesis“ verließ, suchten seine Hinterbliebenen einen Nachfolger für den Part am Mikrophon. Phil Collins hatten sie nicht auf der Rechnung. Schließlich bekam er den Job doch. Der neue Leitwolf sorgte dafür, daß die Gruppe weniger intellektuell überfrachtete Alben auf den Markt brachte. Der poporientierte Song Follow You, Follow Me auf der Platte „...and than there were three“ war der erste „Genesis“-Singlehit überhaupt.

1980 veröffentlichte Collins seine erste Soloproduktion: Face Value, darauf der Hit In The Air Tonight, das die zähe Trennung von seiner Frau Angela zum Thema hatte. Abbas dunkelhaarige Sängerin Annafrid Lyngstad fühlte sich durch das Lied so angesprochen, daß sie Collins darum bat, ihr erstes Soloalbum nach Abba zu produzieren.

Collins fuhr danach zweigleisig. Regelmäßige Produktionen mit Genesis folgten Soloarbeiten. Anfang 1996 gab der mittlerweile in der Schweiz lebende Musiker bekannt, sich von „Genesis“ zu trennen. Die Gruppe hat seither keinen Hit mehr gehabt; Collins' eigene CDs zumindest verkaufen sich stetig gut.

Als Solist hat Phil Collins reichlich Hits fabriziert. Mit Easy Lover (zusammen mit Phil Bailey) hatte er auch Erfolg in den afroamerikanischen US-Charts. Darüber hinaus: „Against All Odds“, „One More Night“ „A Groovy Kind Of Love“, „Sussudio“, „You Can't Hurry Love“ oder Take Me Home, zuletzt „True Colors“, eine Coverversion des Cyndi-Lauper-Hits aus den achtziger Jahren.

Als Kinoschauspieler brachte es Collins ebenfalls zu einigem Ruhm. Er spielte 1988 den britischen Posträuberchef in dem Film Buster. In dem Aidsfilm Und das Leben geht weiter (1993) gastierte Collins gegen den Rat seiner Agenten, die ihn warnten, sich nicht zum Schwulenhelden stilisieren zu lassen.

Mehr als 300 Millionen Mark soll Collins mit seinen Jobs verdient haben. Alle Preise, die die Popbranche zu vergeben hat, hat der inzwischen 47jährige einheimsen können: den MTV-Award ebenso wie einen Oscar.

Lifestylemäßig hat sich Collins längst – wie Joe Cocker, Tina Turner, Eric Clapton und Sting – dem feingezwirnten Popjetset der Business class angenähert. Er bevorzugt in textiler Hinsicht Armani, gelegentlich auch Anzüge von Versace. JaF

Literatur: Ray Coleman – Phil Collins. Die definitive Biographie, Hannibal, St. Andrä- Wördern 1998, 206 S., 29,80 Mark