Tanzherbst mitten im Winter

■ Das Festival findet ab Januar 1999 zum zehnten Mal statt

Vor genau 30 Jahren begann in Bremen eine neue Ära: Hans Kresnik kam zum ersten Mal ans Bremer Theater. Das Ballett wurde fortan abgeschafft, und Tanztheater oder genauer choreographisches Theater stand mit der ersten Kresnik-Premiere im Januar 1969 auf dem Spielplan.

Von Seiten des Bremer Theaters sind bislang keine Aktivitäten zur Würdigung dieses Jubiläums bekannt. Deshalb haben die OrganisatorInnen des Bremer Tanzherbstes, der diesmal mitten im Winter stattfindet, zugeschlagen: „Von Deutschland gingen damals sehr viele Einflüsse aus, doch wir wollen zeigen, wie sich europäisches Tanztheater inzwischen weiterentwickelt hat“, sagt Susanne Schlicher, die das Festival zusammen mit Birgit Freitag künstlerisch leitet. Außerdem erinnert eine Hommage an Gerhard Bohner, der Anfang der 70er zusammen mit Reinhild Hoffmann Bremer Tanztheater machte.

Das Festival findet vom 29. Januar bis zum 7. Februar zum zehnten Mal statt und ist erstens größer und zweitens verschoben. Wegen später Sommerferien und weil das Theater seine Häuser in der Herbstzeit selbst bespielen wollte, mußte der Tanzherbst umziehen.

Das Festival wird am 29. Januar durch die sehr akrobatische, von einer Zirkusschule flügge gewordene Cirque Compagnie mit Josef Nadjs Choreographie „Le Cri du Caméléon“ eröffnet. Bis zum 7. Februar folgen weitere Gastspiele sowie die Präsentation von Produktionen der freien Bremer Tanzszene sowie der Kresnik-, Bohner-, Hoffmann- ... Nachfolger Susanne Linke und Urs Dietrich. Insgesamt sind 18 Tanztheater-Aufführungen geplant. Außerdem finden zwei Fachsymposien statt und werden Ausstellungen gezeigt. Erstmals ist auch das TIF-Bremerhaven Spielstätte. Karten gibts ab sofort. ck