Lokalkoloratur

Sein Trainerstuhl ist kein Schleudersitz, sondern eher der in einer Rakete vor dem Start. Gerhard Kleppinger, Coach des FC St. Pauli, kann herunterzählen: „Three – Two – One – Ignition“. Genau drei Spieltage darf er den sogenannten Profis am Millerntor noch sagen, wo es langgeht. Dann ist Schluß, denn selbst drei Siege vor der Winterpause werden nicht ausreichen, um Kleppingers Arbeitsplatz zu sichern – hat doch sein Präsident und die oberste Willkür des Vereins, Heinz Weisener, am Donnerstagabend schon gedroht: „Ich kann nicht sagen: Mit neun Punkten ist er unser Mann.“ Für den Beginn der Winterpause kann sich Kleppinger daher schon mal nach Flügen zu schönen und sonnigen Reisezielen in aller Welt umtun, um dort seine Abfindung zu verprassen. Und muß endlich nicht mehr im tristen Hamburger Zweitliga-Alltag leiden. else