City im Kasten

■ Computersimulation „Hamburg 3 D“ eröffnet der Stadtplanung neue Perspektiven

„Die Holzmodelle verführen dazu, ,von oben' zu planen“, weiß Peter Zander, Professor für Stadtplanung an der Hochschule für bildende Künste. Abhilfe schafft deren Computer-Simulation „Hamburg 3 D“, die gestern der Presse vorgestellt wurde. Sie ermöglicht, sich mit Fußgängerperspektive durch die Stadt zu bewegen – die vorhandene oder die geplante.

Die Idee hatte der Lehrbeauftragte Marek Kleciak. „Die Studenten müssen den Umgang mit dem Programm sowieso lernen“, erklärt der Architekt, „warum sollen sie dann nicht gleich etwas sinnvolles eingeben?“ Seit April diesen Jahres „bauen“ 50 StudentInnen virtuell die Häuser an der Grindelallee, am Hafen und in der Innenstadt nach. „Wenn sich noch andere Unis beteiligen“, so hofft Zander, „könnten wir in sieben Jahren die ganze Stadt schaffen.“ In seiner Genauigkeit und Flächendeckung ist die Simulation weltweit einmalig.

Die Anwendungsmöglichkeiten des „Abfallproduktes“ der Computerkurse sind vielfältig, betont Kleciak: „Die Telekom könnte zum Beispiel die Ausbreitung von Schallwellen simulieren, um Störungen zu vermeiden“, schwärmt der Architekt. Auch in der Brandbekämpfung und bei Wohnungsangeboten sei das virtuelle Besichtigen einsetzbar.

Über die Vermarktung der Idee müsse aber die Hansestadt entscheiden. Derzeit nutzt bereits der Bezirk Eimsbüttel die Ergebnisse für die Bebauungsplanung. hedi