Deutschland auf vorletztem Platz

■ Euronatur: Bundesrepublik meldete 1998 nur 1,5 Prozent seiner Fläche als Schutzraum für wandernde Tierarten an. Dänemark vorn

Berlin (taz) – Deutschland hat im vergangenen Jahr nach Angaben von Euronatur nicht genügend Naturschutzgebiete für wandernde Tierarten ausgewiesen. In einer von der Umweltstiftung veröffentlichten Rangliste belegt die Bundesrepublik gerade einmal den vorletzten Platz in der EU. Danach wurden 1998 hierzulande nur 1,5 Prozent der Landesfläche unter Schutz gestellt.

Berücksichtigt wurden in der Tabelle alle Flächen, die EU-Staaten im Rahmen des Programmes Natura-2000 angemeldet hatten. Mit Hilfe des Programmes will die Union über Landesgrenzen hinweg ein Netzwerk von Schutzgebieten aufbauen und somit die bedrohten Lebensräume von wandernden Tierarten sichern.

Das schlechte Abschneiden Deutschlands führt Euronatur vor allem auf die zu komplizierten Anmeldeverfahren hierzulande zurück. Außerdem, so ein Sprecher des Naturschutzverbandes, sei der politische Wille, neue Schutzräume auszuweisen, nicht gerade ausgeprägt. Die deutsche EU- Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 1999 sei aber die beste Gelegenheit, den Vorsprung der Nachbarn einzuholen. „Europameister“ der Euronatur-Statistik ist Dänemark. Dort sind rund 200 Gebiete und damit 24 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen. Platz 2 belegt Griechenland mit 20 Prozent seiner Fläche, Platz 3 die Niederlande mit 18 Prozent.

Schlechter als Deutschland schneidet nur Luxemburg ab: In dem Kleinstaat wurde 1998 kein einziger Schutzraum angemeldet. EU-weit stehen rund neun Prozent der Fläche unter Naturschutz. Das entspricht 284.727 Quadratkilometern in knapp 7.000 Gebieten. ju