Ermittlungen gegen zwei Polizisten

Zwei Polizisten, die gegen einen gebürtigen Libanesen wegen einer Nichtigkeit auf harte Art vorgegangen sind, müssen sich jetzt in einem Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt, Nötigung und Freiheitsberaubung verantworten. Der gebürtige Libanese Masen Haboush, der seit 1991 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hatte am 13. November versucht, einem Straßenmusiker zu Hilfe zu kommen, der auf der U-Bahn-Station Yorckstraße von zwei Polizisten mit unnötiger Härte aufgefordert wurde, die Station zu verlassen. Während anderen, „deutsch aussehenden“ Zeugen auf Verlangen sofort die polizeilichen Dienstnummern ausgehändigt wurden, nahm man den 20jährigen Tischlerlehrling mit auf die Polizeiwache. Dort wurde er stundenlang festgehalten, erkennungsdienstlich behandelt und wegen versuchter Gefangenenbefreiung angezeigt. Der Grund: Er hatte einen Beamten am Pulli gezogen und „Laß ihn los! Geb ihn raus“ gesagt (taz vom 23. 11.). Nach dem Vorfall hatte Haboush Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die beiden Polizisten gestellt und einen Beschwerdebrief an den Polizeipräsidenten geschrieben. Kommenden Montag wird Haboush im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen die Polizisten als Zeuge vernommen. taz