Kein Inselstatus bei Rechtschreibung

■ Reformbefürworter lehnen einen Volksentscheid klar ab

Der Landesvorstandssprecher der GEW, Jürgen Burger, rief gestern auf einer Pressekonferenz dazu auf, sich nicht am Volksentscheid zur Rechtschreibreform zu beteiligen: „Das Mittel des Volksentscheids darf nicht zur Spielwiese werden.“ Obwohl Nachbesserungsbedarf bei der vor zwei Jahren eingeführten Rechtschreibreform bestünde, sei eine Vereinfachung der deutschen Schriftsprache längst überfällig gewesen. „Die neue Rechtschreibung ist für die Schüler eine große Erleichterung“, so Grundschullehrerin Ute Helmers. Es sei unverantwortlich, die Reform wieder rückgängig zu machen. Christina Ehlers vom Arbeitskreis Grundschule warnte sogar davor, daß „die Schüler dann das Vertrauen in die Rechtschreibregelungen ganz verlieren.“ Sollten sich die Bremer gegen die Reform entscheiden, befürchtet Christina Ehlers eine ähnlich absurde Situation wie in Schleswig-Holstein. Joachim Knuth vom Zentralen Eltern-Beirat (ZEB) griff die Reformkritiker an, sie würden nur negative Seiten der Reform benennen und die Vereinfachungen nicht darstellen. Auch Karl-Wolfgang Biehusen von der Deutschen Journalisten Union schlug sich auf die Seite der Reformbefürworter: „Ein rechtsstaatliches Verfahren hat stattgefunden. Eine Rückführung würde für ein Tohuwabohu sorgen.“ sth