Schröder trifft AKW-Betreiber

■ Wiederaufarbeitung soll verboten werden

Hannover (taz) – Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird heute in Bonn die Chefs der großen Stromkonzerne zu einem Vorgespräch über den Energiekonsens treffen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Die Grünen) hat einen Entwurf der Atomgesetznovelle, die den unumkehrbaren Ausstieg einleiten soll, nach eigenen Angaben bereits den anderen betroffenen Bundesministerien zugeleitet.

Dabei hält Trittin an einem Verbot der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente fest. „Durch das Verbot der Wiederaufarbeitung wird die Entsorgung insgesamt billiger. Ich bin weiter der Meinung, daß wir den AKW-Betreibern damit einen Gefallen tun“, sagte der Minister der taz. An dem Gesetzesvorhaben melde nur der Wirtschaftsminister noch Kritik an. Werner Müller (parteilos) habe Probleme mit den steuerlichen Konsequenzen einer Beendigung der Wiederaufarbeitung, sagte Trittin. Da die Entsorgung durch das WAA-Verbot billiger werde, müßten die Betreiber steuerfreie Rückstellungen zum Teil auflösen und nachversteuern. Nach groben Schätzungen haben die AKW-Betreiber insgesamt etwa 55 Milliarden Mark für Entsorgungskosten steuerfrei zurückgelegt. üo Bericht Seite 8