Castoren sollen auf den Schrott

■ Bürgerini fordert Entzug der Genehmigung für Atomtransport

Ahaus. Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ verlangt von der rot-grünen Bundesregierung den Widerruf der Genehmigung für Castoren als Langzeitbehälter für Atommüll. Wie der Sprecher der Initiative, Hartmut Liebermann, gestern mitteilte, haben die Kernkraftgegner diese Forderung in einem Brief an Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) „mit den jüngst bekannt gewordenen Mängeln“ begründet. Bei einer Untersuchung in Greifswald waren Wasserreste im Dichtungsbereich des Primärdeckels aufgefallen.

„Wenn das Eindringen von Feuchtigkeit in den Dichtungsbereich bei der Unterwasserbeladung der Castor-Behälter nicht vermieden werden kann, ist die Langzeitsicherheit der Behälter nicht mehr zu gewährleisten“, heißt es in dem Schreiben. „Korrosion kann auf die Dauer zum systematischen Versagen der Dichtungen führen“, erläuterte Liebermann die Bedenken. „Damit tickt in den Zwischenlagern Ahaus, Gorleben und Greifswald eine Zeitbombe.“ Immerhin stelle das Dichtungssystem der Castoren die einzige Sicherheitsbarriere gegen das Austreten von Radioaktivität dar. Nach Liebermanns Angaben beträgt die genehmigte Lagerdauer für Castorbehälter in Ahaus und Gorleben „derzeit 40 Jahre“. dpa