Bremer Expo-Projekte sind jetzt offiziell registriert

■ Neben der Raumfahrt sind von den ehrgeizigen Plänen nur noch Packhaus und Schlachte übrig / Von den ehemals so hochgejubelten Weltausstellungs-Reißern Ocean- und Space-Park redete bei der Registrierung niemand mehr

Gut 500 Tage vor Beginn der Weltausstellung in Hannover sind am Dienstag die Registrierungsverträge für vier Bremer Expo-Projekte unterzeichnet worden. Außerdem wurde Bremen als dritter Partner in das bereits registrierte Gemeinschaftsprojekt „Zeiten der Stadt“ mit Hannover und Hamburg aufgenommen. Das kleinste Bundesland beteiligt sich im Rahmen der „weltweiten Projekte“ an der Expo 2000. Alle Projekte aus Bremen lieferten Beiträge, „wie wir sie in Anlehnung an die Agenda 21 als Themenfelder für unseren Themenpark definiert haben“, sagte der Leiter Weltweite Projekte Deutschland der Expo 2000, Christian Ahrens, in der Hansestadt.

Als Schaufenster der Wissenschaft wurde das „UNIversum science reality center“ registriert. Der futuristische Bau entsteht auf dem Universitätsgelände, Baubeginn ist im März 1999. Neben dem „UNIversum“ werden auch ein Kongreßzentrum und ein Gästehaus entstehen. Die Gesamtinvestitionen betragen den Angaben zufolge rund 65 Millionen Mark, etwa ein Drittel trägt das Land Bremen. Uni-Rektor Jürgen Timm hofft auf jährlich 300.000 Besucher, die die Betriebskosten decken. Im „UNIversum“ sollen Themen aus Forschung und Wissenschaft in einer multimedialen Erlebniswelt im Sinne der Leitthemen der Expo dargestellt werden.

Die „Welt im All“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der DaimlerChrysler Aerospace (Dasa), des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB und des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM). Im Bremer Werk der Dasa sollen Besucher künftig Einblick in die Arbeit an der Internationalen Raumstation erhalten. Diplomingenieur Werner Inden: „Wir wollen Touristen an die Raumfahrt heranführen. Sie sollen hautnah erfahren, was Raumfahrt ist.“ Ein weiteres Projekt ist das Packhaus St. Jacobus, das letzte noch original erhaltene historische Lagergebäude im ältesten Bremer Stadtviertel, dem Schnoor. Es wird den Angaben zufolge restauriert – als Zeugnis der Arbeitswelt und des Handels im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Ebenfalls fleißig gebaut wird zur Zeit auch an dem Projekt „Stadt am Fluß“. Aus Bremens Schlachte soll die Bummelmeile Nummer eins werden. Mit Gastronomie und vor allem mehreren fest vor Anker liegenden Fetendampfern soll – für Umbaukosten von insgesamt 36 Millionen Mark – stets für Partystimmung an der Schlachte gesorgt sein. Dieses Projekt ist offensichtlich auch das einzige, das noch gute Chancen hat, als registriertes Expo-Projekt auch pünktlich zur Weltausstellung im Jahr 2000 fertig zu werden. Längst abgehakt sind Ocean- und Space-Park. Jeti/dpa