Havarie-Ausschuß

■ Katastrophenabwehr: Kieler Landtag setzt „Pallas“-Untersuchungsausschuß ein

Zur Klärung der Havarie des Frachters „Pallas“ vor der Nordsee-Insel Amrum hat der schleswig-holsteinische Landtag gestern einen Untersuchungsausschuß eingesetzt. Das Parlament einigte sich nach heftigen Auseinandersetzungen auf ein Gremium mit 13 Mitgliedern. In dem Ausschuß wird die SPD mit sechs Abgeordneten vertreten sein, die CDU mit vier, Grüne, FDP und SSW mit je einem.

In der vorhergehenden Debatte bekräftigten CDU und FDP ihre Kritik am Krisenmanagement von Umweltminister Rainder Steen-block (Grüne). Oppositionsführer Martin Kayenburg (CDU) bemängelte die „allgemeine Unterschätzung der Lage“ durch das Umweltministerium. Karl-Martin Hentschel von den Grünen meinte, die Opposition attackiere Steenblock nur, „weil er nicht persönlich das Feuer unter den Scheinwerfern von Fernsehkameras ausgepinkelt“ habe. Die Opposition will mit dem Ausschuß klären, wie es zu dem Unglück kam. Außerdem will sie wissen, ob die Landesregierung alle Möglichkeiten zur Gefahren- und Katastrophenabwehr genutzt hat.

Unterdessen wurden vom Wrack der „Pallas“ keine neuen Ölaustritte gemeldet. Nachdem am Wochenende wegen schwerer See wieder Öl ausgelaufen war, hätten sich die Wetterbedingungen wieder beruhigt, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Gestern sollten weitere Holzreste, Asche und Öl auf ein Schiff verladen werden. Die „Pallas“ war am 25. Oktober vor der dänischen Küste in Brand geraten und später vor Amrum gestrandet. Etwa 60 Tonnen Schwer- und Dieselöl sind seither aus dem Wrack ausgelaufen. Tausende von Seevögeln verendeten. dpa