Container und Autos sorgen für Plus

■ Rekord beim Hafenumschlag / BLG mit Gewinn / Neue Jobs

In den bremischen Häfen sind im ablaufenden Jahr so viele Waren umgeschlagen worden wie noch nie. Nach einer vorläufigen Schätzung des Hafenressorts wurden 34,6 Millionen Tonnen Güter auf- und abgeladen, zwei Prozent mehr als 1997. Wachstumsmotoren blieben auch 1998 der Containerumschlag (plus 7 Prozent) und der Im- und Export von Autos (plus 50.000 auf 1,05 Mio) in Bremerhaven.

Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) siedelte bei der Pressekonferenz zur Hafenbilanz 1998 das gesamte Umsatzvolumen im Hafen bei „weit mehr als einer Milliarde Mark“ an. Im Lande Bremen seien 80.000 bis 90.000 Arbeitsplätze vom Hafen abhängig. Genaue Statistiken über die Arbeitsplatzeffekte gibt es aber nicht.

In Bremerhaven, wo zwei Drittel des Umschlags der bremischen Häfen passieren, wurde ein Zuwachs von 3,5 Prozent registriert, in Bremen nahm der Umschlag um 100.000 Tonnen auf 13,9 Millionen Tonnen ab. Probleme machten die steigende Zahl von Leercontainern, die wegen der Krise in Asien zwar gefüllt importiert werden, wegen der zusammengebrochenen Absatzmärkte in der Region aber leer zurückreisen müssen. Auch die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere in Bremerhaven ist stark rückläufig.

Die mehrheitlich stadteigene Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG), die rund zwei Drittel des Umschlags in Bremens Häfen abwickelt, hat im ersten Jahr nach der Umstrukturierung in eine Holding mit rechtlich selbständigen Tochterfirmen die roten Zahlen verlassen. Vorstandschef Hans-H. Pöhl bezifferte den Umsatz auf 610 Millionen Mark, am Jahresende werde ein Gewinn von 15 bis 20 Millionen Mark übrigbleiben. Um die Wettbewerbsposition Bremerhavens für den Containerumschlag zu verbessern, müsse der Terminal weiter ausgebaut werden. Von den Allianzen mit den Reedereien Maersk und Sea-Land sowie dem Hamburger Unternehmen Eurokai erwartet Pöhl weiteres Wachstum. Die erste Erweiterungsstufe CT IIIa müsse daher 2002, CT IV 2008 in Betrieb gehen.

Durch Aktivitäten der BLG, die in der Vergangenheit massiv Personal abgebaut hatte, würden 450 neue Arbeitsplätze entstehen, entweder in BLG-Firmen oder aber bei ihren Beteiligungen, sagte Pöhl. Als Beispiel für die positive Entwicklung nannte Pöhl zwei Großaufträge für die BLG International Logistics: Der Umschlag von Non-Food-Produkten für Tchibo/Eduscho in Bremen sowie den Export von VW-Fahrzeugteilen in Bremerhaven. jof/dpa