Gurke des Tages

Der Direktor des Instituts für deutsche Sprache, Gerhard Stickel, hat in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa auf besonders alarmierende Auswirkungen der Globalisierung hingewiesen. Die deutsche Sprache, hat Stickel festgestellt, ist nämlich großen Gefahren ausgesetzt: „Immer mehr Menschen, nicht nur ältere, fühlen sich durch die Flut sogenannter Anglizismen auf den Arm genommen!“ In einem Europa ohne Grenzen müsse es aber doch darauf ankommen, „die eigene Sprache im Konzert der anderen zu erhalten“. Besonders schlimm findet Stickel das englische Wort. Das macht ja nicht mal vor ursprünglich französisch geprägten Begriffen keinen Halt! So heißt etwa der „Bankier“ empörenderweise jetzt „Banker“, statt zum „Rendezvous“ trifft man sich plötzlich zum „Date“. Der schädliche Einfluß kommt aber keineswegs nur von außen. Auch innerhalb Deutschlands sieht Stickel die schöne deutsche Sprache durch neue Wortschöpfungen nachgerade unterwandert: „Viele Modewörter sind Erfindungen von deutschen Werbeagenturen!“ Stickel weiß auch, warum die das alles machen: „Die Unternehmen versuchen durch die Anglizismen, den Duft der großen weiten Welt in die deutsche Provinz zu verkaufen.“ Besonders Ossis seien dadurch irritiert, da von ihnen angeblich nur ein Viertel Englisch sprechen. Take it easy, Gerhard!