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Liebe Deine Nächste!

D 1998, Regie: Detlev Buck; mit Moritz Bleibtreu, Lea Mornar, Heike Makatsch u.a.; ca. 90 Min.

Zu Weihnachten präsentiert Detlev Buck uns die Heilsarmee (“Suppe, Seife, Seelenheil“). Die Soldatinnen der Nächstenliebe brauchen Männer als zahlende Kundschaft. Josefine (Lea Mornar), die zusammen mit Isolde (Heike Makatsch) in die Großstadt geschickt worden ist, um obdachlosen Menschen neue Hoffnung zu bringen, gibt sich einem von ihnen für ganz natürliche Zwecke hin. Als die frommen Engel wie üblich auf Straßen und in Kneipen ihr Scherflein zusammensingen, begegnen sie auf der Tour Tristan (Moritz „Soll isch pusten dein Gehirn?“ Bleibtreu), der Josefine ein unanständiges Angebot macht: Nach seiner geschäftlichen Devise „Geld gegen Leistung“ will er 10.000 Mark für die Armeekasse spenden, wenn sie mit ihm ausgeht. Tristan arbeitet als eine Art Teufels General für marode Betriebe, um deren überflüssige Mitarbeiter auf die Straße zu setzen. Für Isolde ist der Fall trotzdem klar: Eine solche Summe darf man nicht ausschlagen, und so rät sie ihrer schüchternen Kampfgefährtin: „Mit des Herrn Hilfe! Halleluja!“ Natürlich hat es der scharfe Tristan nicht nur auf einen netten Kneipenbummel abgesehen – aber schließlich ist es Josefine, die den Teufel bei den Hörnern packt...

Also, ein bißchen lustiger hätte diese göttliche Komödie schon ausfallen können. Detlev Buck kann auch anders, wollte aber wohl nicht. Was soll's, warten wir auf seinen nächsten Film.

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