Betr.: Demo gegen Umzug der Republikaner

Der geplante Umzug der Bundes- und Landesgeschäftsstelle der „Republikaner“ in die Villa Garbaty hat im Stadtteil Pankow zu heftigen Protesten geführt. Das Gebäude an der Berliner Staraße 126/127 gehörte bis 1938 den jüdischen Zigarettenproduzentenfamilie Garbaty. Am Dienstag vergangener Woche, als die ersten Möbelwagen der „Republikaner“ vorfahren sollten, protestierten Hunderte, meist Schüler, gegen den Einzug (Foto). Kurz darauf behaupteten die „Republikaner“, das von ihnen angemietete sogenannte Gartenhaus der Villa, sei nie jüdisches Eigentum gewesen, da es auf dem Nachbargrundstück, der Berliner Straße 128, stehe. Dieses Grundstück wurde erst 1976 mit den Grundstücken 126 und 127 zusammengelegt. Das Grundstück 128 war tatsächlich niemals in jüdischem Eigentum, wie das Zentrale Grundbucharchiv bestätigte. Baustadtrat Bossmann (PDS) stellte jedoch „nach Durchsicht sämtlicher Unterlagen“ fest, daß das Gartenhaus doch auf dem ehemals jüdischen Areal stehe. Nur ein späterer Anbau des Gebäudes stehe auf dem Nachbargrundstück. Foto: Rolf Schulten