Iraks Staatsführung erklärt Flugverbotszonen für null und nichtig

■ Luftabwehr feuert in Richtung britischer Jets. Regierungen in Washington und London drohen mit Vergeltung

Bagdad/Dubai (AFP/taz) – Iraks Staatsführung schafft selbst neue Vorwände für einen weiteren Angriff auf das Land. Am Samstag erklärte Vizepräsident Taha Jassin Rammadan die Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks für nichtig. Man werde das Flugverbot nicht länger hinnehmen, sagte er im Fernsehen des Golfemirats Katar. Am gleichen Tag feuerte irakische Luftabwehr in Richtung zweier britischer Tornados, die die südliche Flugverbotszone überwachten. Die Regierungen in Washington und London drohten gestern mit Maßnahmen.

Die Golfkriegsalliierten hatten nach der Befreiung Kuwaits im Frühjahr 1991 das irakische Gebiet nördlich des 36. Breitengrads und südlich des 32. Breitengrads zu Flugverbotszonen erklärt. 1996 wurde die südliche Flugverbotszone von den USA bis zum 33. Breitengrad ausgedehnt. Sie reicht damit bis zu den südlichen Vororten Bagdads. Die Gebiete wurden anfangs von US-amerikanischen, britischen und französischen Flugzeugen kontrolliert. Die Franzosen akzeptierten jedoch die Erweiterung der südlichen Zone nicht.

Ebenfalls am Samstag beschloß das irakische Parlament, die Rückkehr der UN- Waffenkontrolleure auf keinen Fall zuzulassen. Die Beziehungen zur UN-Sonderkommission für die Abrüstung Iraks (Unscom) seien „abgebrochen“.

Aus seinem Exil in Afghanistan rief unterdessen der saudische Islamistenführer Ussama Bin Laden alle Muslime auf, US- Bürger und Briten umzubringen. Begründung: Sie hätten unisono die Entscheidung ihrer Regierungen unterstützt, den Irak anzugreifen. taud