■ Vorlauf
: Artige Traumhochzeit

„360 Grad – die GEO-Reportage“, 20.15 Uhr, Arte

Mit der neuen Sendereihe auf Arte verhält es sich es fast ein bißchen so wie mit dem Viererpack von Reportagefilmen über „Traum-Städte“ vom Reißbrett, mit dem sie in dieser Woche startet: Ein paar Herren verschiedener Nationalität sind von einem Traum erfüllt, haben Mittel und Gelegenheit, daraus Realität zu machen, und benutzen sie auch. Doch was die Menschen in den Städten bzw. vorm Fernseher davon haben könnten, ist fraglich.

Fest steht indes, daß es in der ersten Februarwoche mit dem Thema Frauen weitergeht und im März mit dem Regenwald. Liebe, Glück und Schönheit sind auch noch dran. Bis zum Jahresende werden es 10 Themen und 40 Stücke sein. Die Fortführung der Veranstaltung ist heftig beabsichtigt. Zugrunde liegen den Reportagen Geschichten, die so ähnlich, oft aber klarer auf den Punkt gebracht, früher mal in dem Hochglanzprodukt des Hauses Gruner + Jahr GEO oder dem französischen Schwesterheft Géo France standen und hie und da für die TV-Fassung „fortgeschrieben“ wurden. Künftig sollen von der gemeinsam besetzten Themenredaktion aufgespürte Sujets aber auch parallel angepackt werden. Die FilmautorInnen sind oder waren teilweise auch für GEO tätig und unterschiedlicher Nationalität.

Bezogen auf das „bisher einzigartige neue Fernsehabenteuer“ (Arte-Vize-Programmdirektor Robert Eisenhauer) plädieren die Beteiligten so innig auf „Traumhochzeit“, daß man sich fragt, wieso's eigentlich erst jetzt zur Liaison gekommen ist. G+J- Sprecher Hans-Roland Fäßler ist nämlich davon überzeugt, daß „wir alle an einem großen Rad drehen“. Arte-Programmdirektor Victor Rocariés verbindet artig damit „die Erwartung überdurchschnittlichen Erfolgs“ und lobt „die erste echte europäische Koproduktion“. Tatsächlich sind außer der G+J Film- und Fernsehproduktion auch die Londoner Café Produktions und über den SWR sogar die ARD mit von der Partie, die ab Herbst ebenfalls „360 Grad“ versenden will. Ulla Küspert