Ivo Andrić

1892, 9. Oktober, Geburt in Travnik (Bosnien), römisch-katholisch getauft, sein Vater, ein verarmter Goldschmied, stirbt früh. Als Wickelkind nach Višegrad an der bosnisch-serbischen Grenze.

1903, Gymnasium in Sarajevo. Dort lernt er fließend deutsch zu sprechen.

1911, Studienbeginn in Zagreb, dann Wien und Krakau. Mitgründer der konspirativen, gegen die Habsburger-Herrschaft aktive Jugendorganisation „Junges Bosnien“ (Mlada Bosna) aus Muslimen, Kroaten, Serben und Juden.

1914, 28. Juni, Mlada-Bosna- Mitglied Gavril Princip erschießt den k. u. k.-Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Das Attentat dient dem deutschen und dem österreichischen Kaiser als Vorwand für die Entfesselung des Ersten Weltkrieges.

1914, Juli, Verhaftung in Split als Mitglied der Mlada Bosna. Knapp ein Jahr Gefängnis in Maribor, Verbannung nach Travnik und Zenica.

1918, Veröffentlichung des ersten Bands von „Ex Ponto“, Gedichte in Prosa.

1920, Eintritt in den diplomatischen Dienst des jugoslawischen Königreichs.

1939, Gesandter in Berlin; setzt sich nach dem Nazi-Überfall auf Polen für inhaftierte Juden ein.

1941, 6. April, deutsche Bombardierung Belgrads, Andrić verläßt Berlin und lebt anschließend zurückgezogen in Belgrad. Seine bedeutendsten Romane entstehen in dieser Zeit: „Das Fräulein“, „Die Travniker Chronik/Wesire und Konsuln“ und „Die Brücke über die Drina“.

1945, Andrić begrüßt die Befreiung durch Titos Partisanen und die Rote Armee. Vorsitzender des Schriftstellerverbandes, später Parlamentsabgeordneter.

1954, Andrić tritt der KPJ bei.

1958, Eheschließung mit der Kostümbildnerin Milica Babić (1909–1968).

1961, 26. Oktober, Andrić wird in Stockholm mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet

1975, 13. März, Andrić erliegt einem Schlaganfall.