Kirchenabriß beschlossen

■ Polnische Gläubige vor die Tür gesetzt

Die St.-Laurentius-Kirche an der Bremer Stellichter Straße wird abgerissen. Dies entschied nach Auskunft von Gemeindemitglied Angela Panas am vergangenen Donnerstag der Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde in der Gartenstadt Vahr. Gegen den Abriß engagieren sich seit Monaten die Mitglieder der Polnischen Katholischen Mission, die in der St.-Laurentius ihre Samstags-Gottesdienste abhalten.

Und so verlief denn auch die als öffentlich angekündigte Kirchenvorstands-Versammlung nicht ohne Auseinandersetzungen. Eine zehnköpfige Abordnung der Polnischen Mission wurde vom zuständigen Pfarrer Gels im Auftrag seines Vorstands hinauskomplimentiert: Öffentlich sei die Versammlung nur für die deutsche Gemeinde.

„Die wissen, daß uns das mit dem Abriß sehr weh tut“, kommentierte den Rausschmiß die Polen-Spätaussiedlerin Angela Panas, die zwar Mitglied der Polnischen Mission ist, aber als Deutsche an der Gemeindeversammlung teilnehmen durfte. In der geschlossenen Sitzung sei der Abriß dann als beschlossen behandelt worden – diskutiert worden sei nur noch über Grundbucheintragung, Energiekosten und den Vertrag mit der Caritas, die an Stelle der Kirche ein Altersheim bauen will.

Kommende Woche will Bremens Probst Ansgar Lüttel der Polnischen Mission eine Ausweichkirche für ihre muttersprachlichen Gottesdienste präsentieren. Die Polen am Ausgang der St-Laurentius-Kirche aber sind skeptisch: „Man will uns in Bremen nicht“, so leicht verbittert Jurek Kur: „Und jetzt schiebt man uns eben von einer Kirche zur nächsten.“ ritz