Neuer Milchriese soll Arbeitsplätze sichern

■ Molkereifusion im Norden für Juni geplant / Standort des Hauptsitzes offen

Zeven. Die geplante Fusion der vier großen Molkereien in Niedersachsen wird nach Auffasung der beteiligten Nordmilch eG (Zeven) keine Arbeitsplätze kosten. Auch Werksschließungen seien nicht beabsichtigt, sagte Nordmilch-Sprecher Hermann Cordes. Im Gegenteil biete die Fusion von Bremerland-Nordheide Molkerei eG (Stuhr bei Bremen), Hansano Milchhof Niedersachsen eG (Isernhagen bei Hannover), MZO Oldenburger Milch eG (Oldenburg) und Nordmilch mit ihrer Milch-Erfassung-Nordmilch eG die Chance, Arbeitsplätze sicherer zu machen.

Über den Zusammenschluß der Unternehmen soll erst im Juni auf den General- und Vertreterversammlungen endgültig entschieden werden. In diesen Gremien müßten die Landwirte als Anteilseigner der Fusion mit einer Zweidrittel-Mehrheit zustimmen, sagte Cordes. Der neue Milchriese soll unter dem Namen Nordmilch eG betrieben werden. Über den Hauptsitz sei noch nicht entschieden.

Synergieeffekte sieht Cordes unter anderem in der Optimierung der Sortimente. Die Unternehmen hätten unterschiedliche Geschäftsfelder, die sich gut ergänzten. „Jeder hat seine Stärke auf einem anderen Gebiet.“ Mit einer Bündelung könnten dem Handel so größere Produktpakete angeboten werden. Die Unternehmen wollten sich mit der Fusion für die Osterweiterung des EU-Agrarmarktes rüsten. Es gehe nicht um „Gesundschrumpfung“. „Die Kostenstruktur stimmt bei allen Unternehmen“, betonte Cordes.

Der „Milchgigant“ werde inklusive der Tochterunternehmen jährlich etwa 4,4 Millionen Tonnen Milch verarbeiten. Der Umsatz dürfte bei rund 4,6 Milliarden DM liegen. Rund 3.900 Mitarbeiter werden dann in insgesamt 17 Betriebsstätten beschäftigt sein, hieß es. dpa