Vier Denker beim vierten Mal

■ 150 Millionen Briefmarken wurden in Eckernförde entworfen

Mit einem philatelistischen Leckerbissen wartet die Deutsche Post am 14. Januar bundesweit auf: Der Verkauf von 150 Millionen Sonderpostwertzeichen „1100 Jahre Weimar – Kulturstadt Europas“ beginnt, deren Design im Technik- und Ökologiezentrum (TÖZ) Eckernförde entwickelt wurde. Damit landeten die beiden Diplomdesigner Vera Braesecke (37) und Hilmar Kaul (40) aus Eckernförde bei der Deutschen Post bereits zum vierten Mal den großen Wurf in Sachen Briefmarkendesign für Sonderpostwertzeichen.

„Weimar als Kulturhauptstadt Europas 1999 auf einer winzigen Briefmarke zu symbolisieren, ist nicht einfach“, erläutert Vera Braesecke. Sie und ihr Ehemann Hilmar Kaul entschieden sich für das Deutsche Nationaltheater mit den vier großen Denkern Friedrich von Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried von Herder.

Zur Konkurrenz im Auswahlverfahren meint Hilmar Kaul: „Beim Kunstbeirat der Deutschen Post haben sich bundesweit sieben Grafikdesigner aus der gesamten Bundesrepublik mit insgesamt 25 Entwürfen beworben. Ein sehr harter Wettbewerb, denn die Post läßt grundsätzlich nur Topdesigner teilnehmen.“

Obwohl der korrekte Titel von Weimar ein Jahr lang „Kulturhauptstadt Europas“ lautet, hat der Kunstbeirat der Deutschen Post auf der Marke nur „Kulturstadt Europas“ drucken lassen. Ob dies als ein Versehen zu werten sei, war von der Post nicht zu erfahren. Allerdings dürfte die Sondermarke dadurch für Philatelisten sicher noch interessanter werden. Uwe Rehbehn