Entweder-Oder-Turm

■ Kinopläne für Schanzen-Wasserturm im Kerngebietsausschuß Eimsbüttel vorgestellt

In die geplanten Imax-Kinos im Wasserturm im Sternschanzenpark sollen täglich knapp 3000 Besucher kommen. Mit dieser Zahl rechnen die Projektentwickler Stephan Stahl und Wolfgang Marquardt, die ihre Idee gestern abend im Kerngebietsausschuß Eimsbüttel vorstellten. Mehr als ein Drittel der Kinobesucher soll mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Für die Autofahrer sollen 90 Stellplätze entstehen, 50 davon im Freien.

Die Projektidee von Stahl und Marquardt war Mitte Dezember bekannt geworden (taz berichtete), nachdem sich andere Nutzungsvorhaben zerschlagen hatten. Der Münchener Architekt Ernest Joachim Storr hatte den renovierungsbedürftigen und denkmalgeschützten Wasserturm Anfang der 90er Jahre vom Bezirk gekauft. Sowohl die angepeilte Mischnutzung aus Büros und Räumen als auch der Plan, aus dem Wasserturm ein Hotel zu machen, scheiterten.

Vor einem Jahr schlugen Stahl und Marquardt dem Münchener daher vor, ein 3D-Imax-Kino mit 350 bis 400 Plätzen, einen 150 bis 200 Sitze großen Saal für Laser- und Multivisions-Shows, einen Simulator für 80 bis 100 Besucher, ein Aquarium und ein Restaurant einzurichten. Das Aquarium solle auch für Leute zugänglich sein, die keinen Film sehen wollten, versicherte Stahl gestern. Einen Teil des Turms Gruppen aus dem Schanzenviertel zur Verfügung zu stellen sei allerdings unmöglich, weil sich das Projekt ja rechnen müsse, beschied Marquardt die Forderung einer Zuhörerin.

Die grundlegende Sanierung des Turms erfordere einen hohen finanziellen und planerischen Aufwand, sagte Storrs Mitarbeiterin Antonia Kolb der taz hamburg. Schließlich solle ja auch eine Rendite übrigbleiben. „Das ist leider ein Entweder-Oder-Projekt“, so Kolb.

Projektentwickler Stahl schätzt, daß im „Imax-Tower“ 25 Vollzeitarbeitsplätze sowie 25 Teilzeitstellen entstehen könnten. Die Betreiber würden versuchen, Menschen aus dem Schanzenviertel zu bevorzugen. Gernot Knödler