■ Soundcheck
: Black Sabbath / Zuchthaus

Gehört: Black Sabbath. Ein von Schwere starrender Gesamtklang schob sich in das Docks hinein. „Beschleunigte Unbeweglichkeit“ war zu hören. Der Scorpions-Bassist Ralph Rieckermann näßte sich beim Zusehen in die Augen, auch wenn Toni Iommis Gitarrensoli nur noch wie ein von H.R. Giger inspiriertes Märchen wirkten. Der Sänger Tony Martin hatte den meisten Spaß während Bobby Rondinellis archäologischem Schlagzeugsolo und bei der Aftershow-Party in der Prinzenbar. Black Sabbath wälzten sich durch ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte und viele weiche Kniee rammten die Kniekehlen anderer, man drängelte, auch wenn die Leute auf der Bühne sich „sehr weit weg von allem“ (Fan Markus Schmanns) aufführten. Aber so muß das sein, nur aus der Distanz war zu vermitteln, daß es nie in der Geschichte der Band Teufelsanbetungen gab sondern der Pferdefüßige seinerseits schon ein paar mal ganz geknickt anfragte, ob man nicht mal unverbindlich Unterschriften tauschen könne. Nach einem hitpotpourrisierten Konzert schwänzelten nicht wenige Fans den Bandmitgliedern in die Kneipen St. Paulis hinterher. Kristof Schreuf/Foto: jms

Heute: Zuchthaus. Ob es der beste Bandname der Stadt ist, wie einige finden, sei einmal dahingestellt. Einprägsam ist Zuchthaus, in Anlehnung an eine Tatort-Folge mit Hans-Jörg Felmy als Kommissar, auf alle Fälle – und darauf kommt es schließlich an. Musikalisch bewege man sich, so Sänger Oliver Link, zwischen Noise-Pop und „expressiver Gitarrenmusik“. Mit Deutschrock will das Hamburger Quartett jedoch nichts zu tun haben, wenngleich Link vorwiegend in seiner Muttersprache singt. Können wir gut verstehen. cleg

Heute, 21 Uhr, Knust