Zwei Spuren im Schnee

Wenn Bretteln die Welt bedeuten, bringen Fähre und Bahn Wintersportler schnell ans Ziel – im Sinne des Klimaschutzes  ■ Von Karen Schulz

Auch wenn das Wetter Hamburg Anfang der Woche mit frostigen Temperaturen und zeitweise sogar einer weißen Decke versorgte: Der Gedanke ans Skilaufen in den Harburger Bergen wird wahren Wintersportbegeisterten nur ein müdes Lächeln abringen. Voraussetzung für die meisten wintertypischen Aktivitäten ist nun mal nach wie vor der Schnee. Und weil die Schneeverhältnisse in unseren Breiten nicht zu den stabilsten gehören, wird, wer so richtig durchs pulvrige Weiß toben will, zum Schnee reisen wollen.

Aber bitte möglichst umweltfreundlich, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erst jüngst wieder mahnte. Ski-Kurztrips, bei denen es an einem Tag per Flieger zum Skigebiet und zurück geht, seien „ein Fußtritt für den Klimaschutz“, wetterte die Organisation. Zumal man sich auch ohne Flugzeug von Hamburg aus in vielerlei Richtungen und Gefährten zum Schnee bewegen kann.

Zum Beispiel per Schiff: Die norwegische Reederei Color Line bietet für viereinhalb Tage (ca. 450 Mark pro Person) die Passage von Kiel nach Oslo, in Oslo selbst wohnt man in einem Hotel nahe der Loipe auf dem Osloer Hausberg. Und da läßt sich dann nach Lust und Laune durch den Schnee düsen und zum Après-Ski z.B. das kulturelle Angebot der Hauptstadt auskosten. Diese Fährverbindung nutzt auch Sausewind Reisen für die vielfältigen Angebote zum Skilanglauf in Norwegen. Je nach Gusto und Geldbeutel stehen Hütte, Apartment oder Hotel als Basislager für erholsame Skiwanderungen bereit – fast immer mit angeschlossener Sauna zum anschließenden Auftauen. Und wer sich auf den schmalen Brettern zwar grundsätzlich wohl-, aber noch nicht so richtig zu Hause fühlt, für den ist Ski- und Kanureisen Elvers die richtige Adresse: Ebenfalls in Norwegen bietet dieser Veranstalter Kurse für Skilanglauf an – und zwar für AnfängerInnen wie Fortgeschrittene.

Viel schneller zum Schnee kommt man – wenn er dort liegt – mit dem Bahnangebot „Auf ins Schneevergnügen“ in den Harz. Bis zum 24./25. April fahren jedes Wochenende ab Braunschweig und Hannover Züge nach Bad Harzburg, die – und das ist der Knüller an diesem Service – mit dem „Schönes-Wochenende-Ticket“ unglaublich günstig sind. Für den problemlosen Skitransport verfügen die Züge über speziell ausgerüstete Wagen.

Auch mit Kindern läßt es sich prima in den Schnee reisen: Vamos Eltern-Kind-Reisen bietet ein großes Angebot, das von Skireisen in die Schweiz bis zur italienischen Winterreise reicht – spezielle Nachwuchsbetreuung inklusive. Und Schneemenschen, aber Skimuffel seien getröstet – Wintersport muß nicht zwingend die Fortbewegung auf zwei schmalen Brettern bedeuten. Eine mögliche Alternative: Mit Karibu Adventure kann man auf Hundeschlittensafari im schwedischen Gebirge gehen. Diese Tour führt direkt in die Natur, und mit etwas Glück bekommt man selbst so scheue Tiere wie Mo-schusochsen zu Gesicht. Der schwedische Partner des Organisators ist bekannt für seine kettenfreie Hundehaltung – jedeR TeilnehmerIn bekommt ein eigenes Gespann und kann im Laufe des Urlaubs eine direkte Beziehung zu den puscheligen Zugtieren aufbauen.

Sollten in Hamburg die Schneeverhältnisse irgendwann stimmen, kann man auch hier die Loipen testen: Die Hamburger Umweltbehörde hat einen Faltplan mit Winteraktivitäten vom Skilaufen und Rodeln übers Eislaufen – auf künstlichen oder natürlichen Flächen – bis hin zu wetterunabhängigen Freizeitvergnügungen zusammengestellt. Zu erreichen sind diese Örtlichkeiten – ganz ökologisch – per öffentlichem Nahverkehr. Eine ganz „heiße Sache“, meint Umweltsenator Alexander Porschke: „Lassen Sie sich von unseren Tips dazu verleiten, Ihre Freizeit oder auch den Winterurlaub vor der Haustür zu verbringen.“

Color Line, Tel.: 0431-730 03 11; Sausewind, Tel.: 0441-93 56 50; Ski- und Kanureisen Elvers, Tel.: 04101-20 40 90; vamos Eltern-Kind-Reisen, Tel.: 0511-348 19 17; Karibu Adventure, Tel.: 04347-70 81 58.

Das Faltblatt „Winter in Hamburg“ gibt es bei den Bezirks- und Ortsämtern, HVV-Servicestellen, in den Hamburger Bücherhallen, über das Umwelttelefon der Umweltbehörde unter Tel. 34 35 36 oder im Internet: www.hamburg.de (unter „Aktuell“).