„Nennen Sie mich Auster“

■ Ein Interview mit Stefan Austs Moderatoren-Double beim „Talk im Turm“

Sat.1 hat für die letzten vier „Talk im Turm“-Moderationen statt „Spiegel“-Chef Stefan Aust einen Doppelgänger verpflichtet. Wer das nicht glauben mag, sollte am Sonntag (22.05 Uhr) mal genauer hinschauen: Der angebliche Aust kann keine Gespräche führen und neigt zu peinlichen Flapsigkeiten. Die taz hat das Double in einem Berliner Hotel aufgespürt.

Guten Tag, Herr... – wie sollen wir Sie eigentlich anreden?

(lacht) Aust ist gut, aber: Ich bin besser. Nennen Sie mich also am besten einfach Herr Auster.

Haben Sie „Talk im Turm“ schon mal gesehen?

Sie meinen doch diese Sendung, wo der kleine Mann immer hochhüpft und ruft: „Das war Spitze!“

Wie ist Sat.1 auf Sie gekommen? Haben Sie Erfahrungen mit der TV-Moderation?

Nicht direkt. Aber vor meiner Wohnung stehen oft Kamerateams und befragen Passanten. Da stelle ich mich dann immer hinten ins Bild und winke.

Sie sehen Stefan Aust tatsächlich sehr ähnlich. Ist es vor Sat.1 schon mal jemandem aufgefallen?

Vorletztes Silvester ist mir mal eine ziemlich betrunkene Frau in die Arme gefallen und hat gerufen: „Mönsch, Stefan. Lebst du auch immer noch?!“ Ein sehr schöner Abend wurde das noch ...

Wie fühlt man sich hinter einer Pilotenbrille?

Die drückt ein wenig auf die Kontaktlinsen.

Hatten Sie schon mal mit dem „Spiegel“ zu tun? Können Sie sich vorstellen, Herrn Aust auch als Chefredakteur zu vertreten?

1993 wollte ich mir endlich auch mal einen Spiegel kaufen. Auf dem Weg zum Kiosk sind mir aber die Zigaretten ausgegangen, und ich hatte leider nur acht Mark eingesteckt.

Werden Sie auch nach dem 7. Februar im Fernsehen auftreten?

Ja. Ab März soll ich Helmut Markwort in den Focus-Werbespots doubeln.

Herr Auster, wir danken für das Gespräch. Das Interview führten

Michael Ringel und Knud Kohr