Die SPD-Troika für den Wahlkampf ist komplett

■ Umweltsenator Peter Strieder soll nächste Woche zum SPD-Chef gewählt werden

Die Berliner SPD wird schneller als erwartet eine neue Parteispitze wählen. Bereits am kommenden Mittwoch sollen bei einem Sonderparteitag ein neuer Parteivorsitzender und ein Landesgeschäftsführer gekürt werden. Als Konsequenz auf Walter Mompers Sieg bei der Urwahl waren Parteichef Detlef Dzembritzki und Geschäftsführer Norbert Meisner am Montag zurückgetreten. Im Landesausschuß wurde Umweltsenator Peter Strieder am Montag abend mit einer überwältigenden Mehrheit für den Parteivorsitz nominiert. Der 46jährige gehört dem linken Parteiflügel an und war seit längerem für das Amt im Gespräch. Walter Momper hatte das Angebot, den Vorsitz zu übernehmen, zuvor ausgeschlagen. Er will sich als SPD-Spitzenkandidat ganz auf den Wahlkampf für die Abgeordnetenhauswahl im Herbst 1999 konzentrieren.

Mit der Wahl von Strieder ist die Troika der SPD für den Wahlkampf komplett: Gemeinsam mit SPD-Fraktionschef Klaus Böger werden Momper und Strieder im Wahlkampf mit verteilten Rollen agieren. Strategisch ist damit die SPD gegenüber der CDU im Vorteil, deren Spitzenkandidat Eberhard Diepgen zugleich CDU-Landesvorsitzender und Regierender Bürgermeister der Großen Koalition ist.

Als neuen Landesgeschäftsführer schlug Momper mit Ralf Wieland einen langjährigen politischen Weggefährten vor. Der 42jährige, der als Organisationstalent gilt, wird damit auch Wahlkampfleiter. Beim Parteitag werden klare Voten für Strieder und Wieland erwartet, Gegenkandidaten gibt es nicht. Am Wochenende wird Momper an der Klausurtagung der SPD-Fraktion in Weimar teilnehmen. Dabei wird es um das Wahlprogramm gehen. Zugleich wird Momper in der Fraktion, die bei der Urwahl überwiegend den unterlegenen SPD-Fraktionschef Böger favorisierte, um Rückhalt für seine Person werben. win