ICE bei langsamer Fahrt entgleist

■ Zwei Wagen in Hannover aus Schiene gesprungen. Ursache noch unklar, keine Verletzten

Hannover (AP) – Gut sieben Monate nach der Katastrophe von Eschede ist gestern erneut ein ICE teilweise entgleist. Bei langsamer Fahrt sprangen nahe des Hauptbahnhofs in Hannover kurz nach 13 Uhr zwei Wagen aus den Schienen, wie Bahnsprecher Burkhard Ahlert mitteilte. Die Waggons stürzten nicht um, es gab keine Verletzten. Die Unfallursache war am Nachmittag weiter unklar. Die Bahn gehe davon aus, daß es sich nicht um einen Anschlag handelte, sagte Ahlert.

Der ICE 751 „Theodor Fontane“ war auf dem Weg von Düsseldorf nach Berlin. Kurz nach der fahrplanmäßigen Abfahrt in Hannover sprangen noch im Bahnhofsbereich zwei Wagen mit je einem Drehgestell aus den Schienen. Die nach Medienberichten etwa 100 Reisenden wurden mit einem Ersatzzug zurückgebracht. Der ICE-2-Halbzug, der sich aus einem Triebkopf und sieben Wagen zusammensetzt, kam auf einer Brücke über einer Straße zum Stehen. Der Unfallort wurde weiträumig abgesperrt. Aus den Gleisen sprangen der Wagen mit dem Bordrestaurant sowie ein Wagen der ersten Klasse.

Eine Polizeisprecherin erklärte, der Zug sei sehr langsam gefahren: „Daher kam kein Passagier zu Schaden.“ Bahnsprecher Ahlert schätzte die Geschwindigkeit auf 40 Stundenkilometer. Anwohner berichten, sie hätten einen Knall gehört, dann seien die Teile noch rund 150 Meter mitgeschleift worden. Um den Zug herum waren viele Arbeiter der Bahn im Einsatz. Anwohner sagten, an dem Gleis habe es schon vorher Bauarbeiten gegeben. Neben dem Gleis sind Bahnschwellen aus Beton gestapelt. Dagegen erklärte die Bahn, es hätten dort keine Bauarbeiten stattgefunden.