Mann stand neun Stunden an Straße

Neun Stunden hat am Dienstag ein schwerbehinderter Mann am Straßenrand gestanden, ohne daß ihm jemand zu Hilfe gekommen ist. Nachdem schließlich Polizeibeamte den völlig erschöpften 65jährigen nach Hause gefahren hatten, bedankte er sich: „ Es gibt doch noch Menschen mit Herz.“.Zuvor hatte sich der Mann von 10 bis 19 Uhr nicht getraut, die Gröpelinger Heerstraße zu überqueren, um zu einer Haltestelle zu kommen. Ein Apothekenbesitzer hatte nach Angaben der Polizei gegen 19 Uhr die Beamten verständigt. Derselbe Apotheker war nach eigenen Angaben mehrfach herausgekommen und habe seine Hilfe angeboten. Das habe der offenbar desorientierte Mann jedoch abgelehnt. Der Behinderte berichtete, der Apotheker habe ihn nur gefragt, ob ihm kalt sei. Dies habe er verneint. „Da mich keiner gefragt hat, ob er mir helfen könne, habe ich die Leute auch nicht angesprochen“, sagte der Mann den Polizisten. „Ich möchte doch keinem zur Last fallen.“ taz