Geyers Kaffeetruppe

■ Brav: Energie Cottbus auf Sponsorenvisite

Man erzählt, dort flögen Briketts durch die Luft. Aber auch Übungshandgranaten Richtung gegnerische Fans. Lange Zeit war gern geübter Brauch, Bananen auf farbige Spieler zu werfen. Das Image von Cottbus, der Braunkohlestadt in der Lausitz, ist mäßig toll. Und die wegen ihres „Meuchelfußballs“ (taz) berüchtigte Tretertruppe Energie Cottbus steht auf dem vorletzten Tabellenplatz der zweiten Liga. Doch eisern setzt eine Bremer Firma auf die Zonenkicker: „Meisterröstung“ steht auf den Trikots – das ist eine Kaffeesorte von Kraft Jacobs Suchard. Gestern machte das Team von Ex-DDR-Nationaltrainer und „IM Jahn“ Ede Geyer für 10 Stunden Stippvisite in Bremen. Und ein Empfang in Bürgermeisters Kaminsaal lag auch noch drin.

Axe dampfte aus zahlreichen Achselhöhlen, die Jungs hatten sich in offiziösen BSAG-Zwirn (oben blau, unten grau, plus Kaffeereklame) geklemmt. Dann wurde abgestandener Sekt gereicht, und der Bürgermeister wandte sich an einen Fußballer aus Benin. Der Mann war schwarz! Und keine Banane weit und breit! Das war ein schöner Moment, der noch schöner wurde, als Henning Scherf seinen schwarzen Schwiegersohn erwähnte. Und als dann noch eine Büste von Bolivar herumstand, war die Verbrüderung gebongt: „Auch ein Ausländer!“

Und so freut sich KJS: „Für die Marke Meisterröstung fehlte bisher eine zutreffende Lösung. Der Markenname paßt sehr gut zu dieser Erfolgsmannschaft.“ BuS