Einigung noch unter Verschluß

Bukarest/Petrosani (taz) – Das Abkommen, das der rumänische Ministerpräsident Radu Vasile und Bergarbeiterführer Miron Cozma am Freitag abend unterzeichneten, um die Bergarbeiterrevolte zu beenden, ist noch nicht veröffentlicht worden. Details sollen erst in den nächsten 30 Tage bekanntgegeben und vom Parlament diskutiert werden. Der an den Verhandlungen beteiligte Industrie- Staatssekretär Nicolae Staiculescu berichtete am Wochenende, das Nationale Steinkohleunternehmen komme in den Genuß eines Schuldenmoratoriums und müsse seine laufenden Verluste erst innerhalb der nächsten fünf Jahre abbauen.

In Petrosani sagte Bergarbeiterführer Cozma, daß „alle Forderungen der Bergarbeiter erfüllt“ worden seien. Laut dem Abkommen würden vorerst keine Minen geschlossen, außerdem bekämen die Bergarbeiter Lohnerhöhungen. Gerüchte sprechen von einer 25prozentigen Erhöhung in diesem Jahr statt der ursprünglich geforderten 35 Prozent. Ein Funktionär der Berarbeitergewerkschaft, der anonym bleiben wollte, sagte der taz, daß in dem Abkommen Cozma und den Bergarbeitern auch Straffreiheit für die Vorfälle während des 17tägigen Streiks zugesichert worden sei. Die Regierung bestreitet das. KV