Polens Bauern machen dicht

■ Landwirte blockieren Grenzübergänge aus Protest gegen Importe von EU-Produkten

Warschau (dpa) – Rund 3.000 polnische Bauern haben gestern mit Straßenblockaden an etwa 45 Orten ihre landesweiten Proteste fortgesetzt. Sie demonstrieren damit gegen die Agrarpolitik der Regierung und gegen Einfuhren landwirtschaftlicher Produkte aus der Europäischen Union nach Polen. Dabei kam es in der Ortschaft Lubecko unweit des Wallfahrtortes Tschenstochau nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP erstmals zu einem Polizeieinsatz gegen die Landwirte. Die Polizei habe Wasserwerfer eingesetzt, um die Blockade aufzulösen.

An mehreren anderen Orten löste die Polizei Straßenblockaden nach Verhandlungen mit den Bauern friedlich auf. Seit Mitternacht hatten die Landwirte unter anderem die Zufahrtsstraße zum deutsch-polnischen Grenzübergang Görlitz (Zgorzelec) und einen Übergang nach Tschechien blockiert.

Die Grenzblockade bei Swiecko, einem der wichtigsten Grenzübergänge für den Verkehr zwischen Deutschland und Polen, hatte Ende voriger Woche zu kilometerlangen Staus und langen Wartezeiten an der Grenze geführt. Für gestern hatte Andrzej Lepper, der Vorsitzende der Bauernorganisation Samoobrona (Selbstverteidigung), zunächst 300 Straßen- und Brückenblockaden im ganzen Land angekündigt.