Unterm Strich

Wenn Sie dies hier lesen, wird es bereits raus sein, aber wir hier mit unseren Deadlines können es noch nicht wissen: was das „Unwort des Jahres 1998“ sein wird, gekürt alljährlich vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Aber spekulieren, wägen und nominieren ist ja auch was Schönes. Thüringens Ministerpräsident Vogel zum Beispiel hatte zu Jahresbeginn „Berliner Republik“ als Unwort vorgeschlagen, weil der Begriff falsche Assoziationen wecke. Ins Gespräch gebracht worden war auch die Äußerung „sozialverträgliches Frühableben“, die Ärztekammerpräsident Vilmar im Zusammenhang mit der Kritik am Einfrieren der Krankenkassenausgaben für Arzthonorare benutzte. Die Unwort-Hits der letzten Jahre: „Wohlstandsmüll“ für einen Teil der Arbeitslosen (1998, die Credits werden dem ehemaligen Nestlé-Chef Maucher zugeschrieben), „Rentnerschwemme“ (1996, Traditional) „Peanuts“ für unbezahlte Handwerkerrechnungen (1994). Die Kreation stammt aus der Schlagerproduktion des früheren Deutsche-Bank-Chefs Kopper, der im Zusammenhang mit der Schneider-Pleite so getextet hatte.

Coming soon: Berlinale, wo das amerikanische Kino wieder besonders stark vertreten sein wird: John Travolta soll kommen, Bruce Willis und Meryl Streep sowie Regisseure wie Robert Altman und Joel Schumacher. Beobachtungs- bzw. Auftretenszeitraum: 10. bis 21. Februar. Auch Sean Connery ist in einer US- Produktion („Playing by Heart“) zu sehen. Die Festspiele kündigten am Dienstag an, daß sich allein acht US-Filme im Wettbewerb um einen Goldenen oder Silbernen Bären bewerben, außerdem laufen zwei US-Produktionen noch außer Konkurrenz. In „Cookie's Fortune“ beschreibt Robert Altman komische Situationen in einer Kleinstadt im Süden der USA nach einem plötzlichen Todesfall (mit Lyle Lovett!). Joel Schumacher führt in „8 MM – Eight Millimeter“ in die „Subkultur der Pornowelt“ (dpa). Den ersten in Vietnam produzierten US-Film stellt der Jungregisseur Tony Bui mit seinem Erstlingswerk „Three Seasons“ vor. In drei Episoden erzählt er von einem amerikanischen GI, der auf der Suche nach seiner Tochter im heutigen Vietnam ist. Und mehr US-Stoff dergleichen. In Bälde sicher mehr.

Gutes tun, Gutes tun, Gutes tun ist gar nicht schwer, man kann soviel Gutes tun, zu Hause und im Kreisverkehr... Die Deutsche Post AG zum Beispiel fördert die Stadt Weimar und den Kreis Weimarer Land zum Kulturstadtjahr 1999. Ohne einen Partner wie die Post hätten einige Projekte nicht realisiert werden können, betonte der Generalbeauftragte der Weimar 1999 Kulturstadt GmbH, Bernd Kaufmann, am Dienstag in Weimar. Kaufmann hob vor allem das Engagement der Post als Projektsponsor der Ausstellung „Lyonel Feininger im Weimarer Land“ hervor.