Beim praktischen Naturschutz kann jeder mitmachen

■ Der Naturschutzbund verzeichnet einen rasanten Anstieg der Mitgliederzahlen

Berlin (taz) – Auch wenn der Naturschutzbund (Nabu) heute selbstverständlich Stellung bezieht zu Atomausstieg, Gentechnik und Verkehr, das „Herz der Mitglieder schlägt noch immer für den Naturschutz“, urteilt Nabu-Präsident Jochen Flasbarth. 225.000 Mitglieder zählte der Nabu Anfang 1998, dieses Jahr hofft man, die Viertelmillion zu erreichen. In den rund 2.000 Ortsvereinen und Jugendgruppen sind sie vor allem interessiert an praktischem Naturschutz: Über 5.000 Schutzgebiete betreuen Nabu-Mitglieder inzwischen.

Obwohl das Thema Umweltschutz in den vergangenen Jahren an Stellenwert in der Öffentlichkeit verloren hat, hat sich die Zahl der Mitglieder seit 1979 fast verfünffacht. Dies hat nicht nur mit der Orientierung auf praktischen Naturschutz zu tun, wo jeder leicht mitmachen kann. Seit Anfang der Neunziger macht der Nabu auch Mitgliederwerbung an der Haustür. Dies sei aber nicht vergleichbar mit den Drückerkolonnen der Versicherungen, betont der Nabu, weil die neuen Mitglieder nicht alleingelassen, sondern anschließend von den Ortsgruppen eingeladen und betreut würden.

Der Nabu verwaltete 1997 einen Haushalt von über 28 Millionen Mark im Jahr vor allem aus Mitgliedsbeiträgen (12,5 Millionen Mark), Spenden (5,5 Millionen) und öffentlichen Zuschüssen (7 Millionen. Der Großteil geht in Naturschutzprojekte, ein wachsender Teil inzwischen auch in die Umweltbildung und Aufklärungsarbeit. Einzelne Naturschutzprojekte laufen mit Unterstützung der Wirtschaft, darunter die Lufthansa und der Otto-Versand. urb