Husum stößt an seine Grenzen

■ Stadt kann kaum noch Grundstücke für Bauwillige ausweisen

Husum stößt an seine Grenzen. Die nordfriesische Kreisstadt kann kaum noch Grundstücke für Bauwillige ausweisen. „Wir haben unsere Entwicklungsmöglichkeiten fast ausgeschöpft“, seufzt Bürgermeiser Cornelius Kohl. Die Bebauung im Innenstadtbereich ist dicht; wenigen Freiflächen sind entweder in Privatbesitz oder Naherholungsgebiete, die erhalten bleiben sollen. Denn mit grünen Oasen ist die „graue Stadt am Meer“ (Theodor Storm) nicht eben gesegnet.

Auch rund um die Kernzone gibt es kaum Flächen, die sich als Wohngebiete eignen. Der Porrenkoog im Westen, zur Nordsee hin, ist sumpfiges Marschland. Im Norden und Osten verhindern Bundeswehreinrichtungen, ein Industriegebiet und die Bundesstraße 5 die bauliche Entwicklung. Einzig im Südosten hat die Stadt mit dem sogenannten „Norderschlag“ ein Baugebiet ausgewiesen, das jetzt noch um eine Fläche für rund 90 Einfamilienhäuser erweitert wird.

Für die ursprünglich vorgesehenen Mehrfamilien- und Reihenhäuser gab es keine Interessenten. „Der Trend zum freistehenden Eigenheim ist ungebrochen“, bedauert Ruth Keßler, Leiterin der Stadtplanungsabteilung im Rathaus.

Für Husum hat diese Enge Folgen: Junge Familien ziehen ins Umland. Die Einwohnerzahl der Stadt sinkt stetig und nähert sich bedrohlich der magischen 20.000- Grenze. Die sichert den Status des Mittelzentrums mit den entsprechenden finanziellen Zuweisungen. 1998 lebten nur noch 21.095 Menschen in Husum. lno