Parteizentralen

Die erste Partei, die in der Hauptstadt ihre Parteizentrale hatte, war eine, die in Bonn gar nicht erst eine bauen mußte: die PDS. Im Karl-Liebknecht-Haus in der Kleinen Alexanderstraße in Mitte, wo in den zwanziger Jahren schon die KPD residierte, ist aber nicht nur Lothar Bisky samt seinem Bundesvorstand zu Hause, sondern auch der Berliner Landesverband sowie die Vorsitzenden der Bezirke.

Seit Mai 1996 ist auch die SPD in Berlin. Das Willy-Brandt- Haus in der Wilhelmstraße, schräg gegenüber dem ehemals besetzten Tommy-Weißbecker- Haus, gilt als architektonisches Glanzlicht. Nur mit dem ursprünglichen Nutzungsmix im Erdgeschoßbereich wollte es, trotz aller neuen Wirtschatskompetenz der Sozis, nicht so richtig klappen. Parteichef Oskar Lafontaine hält sein Zepter nun abwechselnd in der Bonner Baracke und im Hochsicherheitsbüro in Berlin hoch.

Die FDP hat in Berlin aus ihrer Not eine Tugend gemacht und sich das ehemalige Gebäude der Liberaldemokratischen Partei Deutschlands (LDPD) unter den Nagel gerissen.

Neben den Grünen ist nur die CDU-Bundeszentrale noch nicht in der Hauptstadt vertreten. Immerhin ist aber bereits ein Standort gefunden. Es ist das Klingelhöfer-Dreieck im Bezirk Tiergarten, wo der CDU-nahe Baulöwe Klaus Groth seinen Bonner Parteifreunden das Domizil bauen darf. Zuvor waren auch das Haus des Lehrers am Alexanderplatz sowie das Mosse-Palais am Leipziger Platz im Gespräch gewesen. wera