Ein paar neue Züge und sonst fast gar nichts

■ Arme S.Bahn: Keine Grundüberholung von Bahnhöfen, Fahrwegen und Signaltechnik

Eigentlich wollte Volker Utecht, Regionalbereichsleiter für den Nahverkehr der Deutschen Bahn AG, der Presse gestern erzählen, wie intensiv sich die DB AG in Zukunft um die Hamburger S-Bahn kümmern werde, die der Senat ja nun doch nicht kaufen will (die taz berichtete).

Was er dann jedoch mitzuteilen hatte, bestätigte schlimme Befürchtungen. Utecht verkündete stolz, daß Hamburg ab November 1996 Stück für Stück 45 neue S-Bahn-Züge im Gesamtwert von 450 Millionen Mark erhält. Diese „Neuigkeit“ war jedoch leider bereits zwei Jahre alt. Und die ebenfalls angekündigte Modernisierung des Betriebswerks Ohlsdorf ist für die Bahn schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen unerläßlich.

Darüber hinaus wird (fast) nichts passieren: Bahnhöfe, Fahrwege und Signaltechnik, obwohl dringend erneuerungsbedürftig, erfahren keine Grundüberholung. Utecht ganz vorsichtig: „Auch hier wird etwas geschehen.“ Eigentlich, so räumte er ein, müßten ab 1998 auch die restlichen S-Bahn-Züge neu beschafft werden.

Derzeit steht allerdings nur eine Grundüberholung in der Planung, eine Maßnahme, die nach Informationen der taz aus Bahningenieurkreisen, „bei diesem Schrott eigentlich aussichtslos ist“.

Die Deutsche Bahn AG jedenfalls, so machte Utecht klar, denke nicht daran, in Hamburg in großem Stil zu investieren und den auf gut eine Milliarde Mark geschätzten Instandhaltungsstau zu beseitigen. Denn: „Sämtliche Investitionen müssen erst einmal wieder verdient werden.“