Unterm Strich

Welt des Buches I: Sie kommt wieder, und zwar via Ägypten! So die Angaben der Frankfurter Buchmesse, die sich auf Beobachtungen auf der an diesem Freitag zu Ende gehenden Internationalen Buchmesse in Kairo stützen. Der deutsche Stand sei der meistbesuchte unter den ausländischen gewesen. Vor allem Kinderbücher, Deutsch als Fremdsprache sowie Titel zu Orient, Technik und Philosophie hätten das Publikum interessiert. 80.000 Ägypter sollen deutsch sprechen. Allgemein könne gesagt werden, daß Deutsch in Ägypten einen Boom erlebe.

Welt des Buches II: Mit einem „Tag der offenen Tür“ und zahlreichen Veranstaltungen lädt das Literaturzentrum Neubrandenburg am 20. Februar zur Eröffnung des Brigitte-Reimann- Literaturhauses. Die ortsansässige Architektin Sonni Block wird sich dabei den Fragen der Öffentlichkeit stellen. Über einzelne Gestaltungselemente des neuen Gebäudes hatte es heftige Diskussionen gegeben, nachdem das alte Wohn- und Arbeitshaus von Brigitte Reimann an der gleichen Stelle im Sommer 1997 bei Sanierungsarbeiten teilweise eingestürzt war und abgerissen werden mußte. Zu den Höhepunkten des Eröffnungstages gehört die Übergabe der Bibliothek des 1996 verstorbenen Schrifstellers Joachim Wohlgemuth durch seinen Kollegen Helmut Sakowski an das Literaturhaus. Die Bücher werden dort einen Platz neben dem Archiv von Brigitte Reimann und dem Nachlaß von Hans Fallada erhalten.

Welt der Kunst: Die internationale Madrider Kunstmesse „Arco“ läuft seit gestern, und das mit 233 Galerien aus 27 Staaten, die nach Angaben der Messeleitung die zeitgenössischen Arbeiten ihrer Künstler repräsentieren. Das bedeutet: 14 Prozent mehr Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, mehr Internationalität. Ein wichtiger Schwerpunkt ist diesmal der französische Kunstmarkt. Der Anteil der spanischen Galerien ist zurückgegangen. Aus Deutschland sind 16 Galerien vertreten, vier mehr als im Jahr zuvor. Erstmals wirft die „Arco“ auch einen Blick auf die Kunstszene Osteuropas. Unter dem Titel „East Wind/West Wind“ stellte die Wiener Kunst-Stiftung Ludwig eine Schau osteuropäischer Künstler zusammen. „Media-Kunst“ gibt es aber auch.

Welt der Antikunst: Die erste umfangreiche Schau des 1997 gestorbenen Künstlers Martin Kippenberger in Deutschland präsentieren die Hamburger Deichtorhallen ab heute. Bis zum 25. April sind knapp 300 Arbeiten Kippenbergers zu sehen, der, wie es im Agentursprech heißt, „in Sammlungen der deutschen Museen kaum vertreten“ ist. Seit 1981 sei Kippenberger „einer der Initiatoren des neuen ,Ikonoklasmus'“. Er nehme „bewußt Themen aus der Banalität des Alltags auf“.

Kirche und Welt: Nicht übel stehen die Chancen für den Magdeburger Dom, als ältester gotischer Sakralbau in Ostdeutschland in die internationale Liste des Weltkulturerbes aufgenommen zu werden. Dahingehend äußerten sich Vertreter der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen. Der holländische Architekt Michael Jantzen habe als Vertreter der zuständigen Unesco-Kommission während eines Arbeitsbesuchs in der Landeshauptstadt Gleichlautendes betont. Ein Abschluß der bereits begonnenen Prüfung zur Aufnahme, von der Zuschüsse abhängig sind, wird für Ende des Jahres erwartet.