Antworten auf Letzte Fragen

Warum sammeln sich Staubpartikel hinter dem Klavier als Flusen, während sie auf dem Klavier lieber nebeneinander liegenbleiben? (6.2.99)

Zunächst sind die Staubpartikel vom Flug ziemlich kaputt. Dann legen sie sich aufs Klavier und schlafen. Wenn sie dann vom Geklimper erwachen, schließen sie Freundschaften, lassen sich hinters Klavier fallen und kuscheln und knutschen. Das nennt man Gruppensex.Wiebke Rösler, Berlin

In der Welt des Staubes existieren ebenfalls Standesunterschiede, die beim Klavierkonzert sichtbar werden. Das einfache Staubkornvolk muß sich in großer Anzahl auf dem Boden niederlassen, dicht gedrängt bilden sich auf den billigen Plätzen Partikelklumpen bzw. Flusen. Auf dem Klavier hingegen finden sich privilegierte und somit betuchte Staubkörner ein, mit anderen Worten: In der Loge sitzt die High-Society der Staubkornwelt, nicht verklumpt, sondern in angemessenem Abstand in ausgewähltem Raum. Und alle warten sie gespannt auf den Beginn des Konzertes.Manuel Weber, Neuwied

Staubpartikel sind ganz schrecklich empfindlich. Wenn man sie nur anhustet, machen sie sich gleich aus dem Staub. Auf dem Klavier liegen sie darum auch nur solange, wie man sie dort ungestört läßt. Rückt man ihnen zu Leibe, versuchen sie eben als Fluse (Einigkeit macht stark) hinter dem Klavier weiterzuexistieren.Uta Eckensberger, Saarbrücken

(a) Zusammenrottungen nehmen oft im verborgenen Anlauf.

(b) Reine Überlebenskunst – in Form von Flusen (von meiner Nachbarin liebevoll als Wollmäuse bezeichnet) würde der Staub auf dem Klavier nicht so alt werden wie eine gleichmäßige, fein samtene Staubschicht.Volker Hauth, Hamburg

Diese Frage beschäftigte bereits Professor Moriarty, der nicht nur der genialste Verbrecher seiner Zeit, sondern auch begnadeter Wissenschaftler war.

Wie seine Forschungen ergaben, handelt es sich bei den das Klavier umlagernden Staubpartikeln stets um Abkömmlinge der Sorte particuli polveri mozartii. Diese Staubpartikel sind, der Name verrät es, grundsätzlich musikalisch. Deswegen legen sie sich gerne möglichst nahe ans Klavier, die Quelle ihrer Inspiration. Da sie außerdem auch soziale Wesen sind, liegen sie stets nebeneinander und bilden die dem Menschen so vertrauten Staubschichten. Nun kam es aber im Laufe der Evolution zu genetischen Defekten, wahrscheinlich verstärkt durch schlecht gestimmte Klaviere und dilettantische Spieler, so daß manche der Partikel Musik lieben, andere sie verabscheuen. Letztere empfinden Musik meist als ein Gräuel (früher Greuel) und bilden deshalb hinter den Klavieren die bekannten Erscheinungen, die der Laie Flusen, der Fachmann Gräuelknäuel (Greuelknäuel) nennt.

Es ist zu vermuten, daß es sich beim analogen Erscheinungsbild der Bücherregalflusen um ähnliche Defekte des perticuli polveri librii handelt, aber es war Professor Moriarty nicht mehr vergönnt, dieses Phänomen zu untersuchen, weil er im Kampf mit Sherlock Holmes im Reichenbach-Fall umgekommen ist.Dieter Schmidt, Springe

Wie sieht's denn nun wirklich bei Hempels unterm Sofa aus? (6.2.99)

Düster!Thomas Jacobi, Konstanz

Wie bei uns mit 5jährigem Sohn (Duplo, Lego, Sonstiges).Dr. T. H. Wischmann, Heidelberg

Das weiß man nicht. Hempels haben noch nie nachgesehen, denn Hempels kümmert so was nicht!Jesus Jaguda, Bergisch Gladbach

Bei Hempels unterm Sofa sieht's genau so aus wie beim Papst im Rosenkranzkästchen, bei Michael Schuhmacher im Kofferraum, bei Cher im Apothekenschränkchen, beim Team Telekom im Dopingkoffer, bei Harald Schmidt im Witzbeutel, bei Martin Schmitt im Pokalschrank – und bedauerlicherweise auch wie bei mir in der Werkzeugkiste sowie hinterm Lexikon.Bernhard Betting, St. Georgen

Treten Hunde eigentlich auch mal in Hundescheiße? (6.2.99)

Ja!Schwink & Neubourg, Gundelfingen

Hoffentlich!Jens Augner, Berlin (Hauptstadt der Hundescheißeverursacher)

Nein, das wurde erfolgreich weggezüchtet.GeWe Spiller, Bonn

Wann ist man groß, und was ändert sich damit? (30.1.99)

Groß ist man, wenn man auf andere herabschaut – so hat sich dann der Blickwinkel geändert.Carl Christian Horz, Reinfeld

Groß ist man, wenn die Bettdecke zu kurz wird, und ändern tut sich dann, daß man immer kalte Füße hat.Birgit Sürie, Köln

Groß ist man, wenn man etwas tut, obwohl Mama es gesagt hat.Wiebke Fuchs, Hamburg

Es ändert sich nicht viel, wenn man groß ist. Dann hört man nämlich den Spruch: „Hab doch erst mal selber Kinder.“ Man ist erst dann auf der sicheren Seite, wenn man selber zu seinen Kindern sagen kann: „Warte doch erst mal, bis du groß bist.“Norbert Schmidt, Monheim

Das ist eine Frage des Alters und der Relation, also: Meine Mutter pflegte zu sagen: „Wenn ich groß bin, trage ich Kittelschürzen im Haushalt wie Frau Westheider.“ Das war unsere Nachbarin, und die war eine professionelle Hausfrau. Wir warten alle noch gespannt auf das Eintreten dieses Ereignisses. Meine Mutter ist inzwischen (70/1,68) und trägt immer noch keine Kittelschürzen. Mein Vater (72/1,84) übrigens auch nicht. Er sagt gelegentlich, er wäre doch schon groß, z.B. wenn meine Mutter meint, ihn nicht alleine lassen zu können. Mein Bruder (40/1,86) sagte neulich zu seinem Sohn (2), er sei doch schon groß, er könne alleine auf den Topf. Meine Nichte (10/1,50) hat gelegentlich geäußert, wenn sie groß sei, wolle sie so sein wie ich (32/1,73). Ich trage allerdings keine Kittelschürzen, gehe selbständig auf den Topf, kann gut alleine zu Hause sein und will nicht sein wie eine meiner Tanten. Aber – falls das weiterhilft – wenn ich groß bin, dann habe ich einen Hund.Evamaria Bohle, Stuttgart

Groß ist man dann, wenn man vor dem Affenkäfig im Zoo oder vor dem Schaufenster mit den elektrischen Eisenbahnen so lange stehenbleiben kann, wie man lustig ist. Niemand zieht einen mehr weg. Und ins Bett gehen kann man auch furchtbar spät – niemand schickt einen.Christiane Rattinger, Offenburg

Da Franziska Reif diese „letzte Frage“ stellt, ist die Antwort doch naheliegend: Wenn man „reif“ ist. Und was sich damit ändert? Fast niemand sagt mehr „Fränzi“ zu Dir, fast alle sagen „Franziska“ zu Ihnen.Reinhard Schlich, Bremen

Wie nennt man den vorderen Teil des Löffels, der nicht Stiel ist? (30.1.99)

Den nennt man nicht, denn er ist praktisch unsichtbar: Entweder ist ER (der große) in der Suppe oder ER (der kleine) im Puddig oder ER im Mund (alle beide). Wer nun unverhohlen den Weg des Löffels von der Speise zum Mund verfolgt, ist auch nur an SEINEM Inhalt interessiert; nämlich ob der Essende vielleicht etwas verkleckert. Wir brauchen also keinen Namen!Wolfgang Bünger, Hamburg

Der vordere Teil des Löffels heißt unserer Meinung nach Schaufel. Schließlich schaufelt man das Essen damit in sich herein.Familie Hegler, Hechingen

Eigentlich heißt doch der ganze Löffel so, oder? Na ja, hier einige Vorschläge: Auflagefläche, Schüssel, Pfanne, Delle (eventuell schwäbischen Ursprungs) oder Schöpfer (gefällt mir am besten, besonders, wenn man so gerne Suppe ißt).Klaus-Peter Graßnick, Remseck

Esther Bangerts heimtückischer Hinweis auf die kryptischen „Laffen“ in der Gebrauchsanleitung für Miele-Geschirrspüler (früher S.25, nicht S.21!) hat endlich unser Leben verändert. Bisher herstellerhinweisverpflichtet und garantieneurotisch, habe ich rund 369 bis 1.008 Gerätekartons mit Gebrauchsanleitung der letzten 65 Jahre sorgfältig durchgesehen und entsorgt. Nun haben wir wieder 102 qm mehr Wohnfläche und Ellbogenfreiheit. Nur die Katzen sind verstört.Rolf Geisler, Ganderkesee

Was kann man tun, wenn einem ein Wort nicht einfällt? (23. 1. 99)

Es vergessen!Michael Utz, Augsburg

Warum bekommt man einen gezogenen Korken nur umgekehrt wieder in die Flasche? (23.1.99)

Man bekommt ihn schon auch so rein: Man braucht ja nur die Flasche umzudrehen!Jörn Klahn, Hamburg

Wofür die Prise Salz in der Süßspeise? (16.1.99)

Als in Indien im 3. Jahrhundert die Zuckerherstellung entdeckt wurde, war die Süßspeise bereits lange erfunden. Indische Köche würzten diese traditionellerweise allerdings mit Curry und Salz. Auch die Sitte, sie am Ende einer Menüfolge zu essen, stammt aus dieser Zeit: Da keiner die salzige Angelegenheit so recht mochte, blieb sie bis zum Ende auf dem Tisch stehen. Die Erfindung des Zuckers hat der Süßspeise dann zum Durchbruch verholfen. Sie wird auch heute noch als Nachtisch gegessen, und noch immer wird ihr zumindest etwas Salz zugegeben.Michael Stempel-Hauburger