Die große Gala von „Los Albertos“ fiel aus

■ Basketballmeister Alba Berlin gewinnt in der Europaliga mit 79:64 gegen Real Madrid

Berlin (taz) – Einige Minuten vor Schluß der Europaligapartie gegen Real Madrid bekam Alba Berlins Jörg Lütcke den geballten Frust der spanischen Basketballer zu spüren. Als er dem Korb zustrebte, warfen sich gleich drei Gegner auf ihn und rammten ihn rüde zu Boden. Revanche für eine intensive und aggressive Abwehrarbeit, mit der die Berliner vor allem das renommierte Flügelduo „Los Albertos“ ausschalteten. Den gefürchteten Werfer Alberto Angulo verwandelte Lütcke in ein zeterndes Nervenbündel, das nur vier Punkte erzielte, Alberto Herreros ging es nicht besser. Der sonst so treffsichere Nationalspieler brachte es auf acht Zähler. Verdienter Lohn vor 7.214 Zuschauern war ein 79:64-Sieg für Alba.

„Der Kopf brummt noch ein bißchen“, sagte anschließend Jörg Lütcke, der mit seinen 23 Jahren schon zu den Veteranen im jungen Berliner Team zählt. Der Freude über den Erfolg konnte das Malheur keinen Abbruch tun. Da KK Zadar gegen Ljubljana verlor, hat Alba den letzten Platz der Zwischenrundengruppe H verlassen und kann nächsten Donnerstag durch einen Sieg in Villeurbanne aus eigener Kraft den Abstieg und damit den Verlust des deutschen Europaligaplatzes verhindern. Geht das Match in Frankreich verloren, könnte Real Madrid die Berliner mit einem Heimsieg gegen Zadar retten. An Motivation dürfte es den Spaniern nicht fehlen, denn sie schweben in Gefahr, noch von Ülker Istanbul überholt zu werden, was ein schwierigeres Programm in den Play-offs bedeuten würde. Svetislav Pesic will von solchen Spekulationen aber ohnehin nichts wissen. „Wir müssen gewinnen“, sagt der Alba-Coach, „die Ergebnisse der anderen interessieren uns nicht.“ Matti