Soundcheck

■ Concord

Heute abend: Concord. Und sie stehen doch immer wieder auf. Concord spielen Stücke, in denen sich die Heldinnen und Helden ganz gegen ihre Gefühle morgens dann doch noch mal aus dem Bett pellen. Nachzuhören ist das auf ihrer E.P. Cat Explosion, die sie unlängst in Eigenregie herausgebracht haben. Die trotzige Melancholie in Julia Lubckes Gesang erinnert an die Lassie Singers, während der mit allen möglichen elektrischen und elektronischen Mitteln rumzickende Punkpop Vergleiche mit Stella nahelegt.

Dabei sind die im gewissen Sinne mit daran schuld, daß Concord augenblicklich ohne feste Plattenfirma dastehen, denn das Hamburger Label Lado, bei dem einst beide unter Vertrag gestanden haben, ließ die einen zugunsten der anderen fallen. Eine Band mit weiblicher Frontfrau, die vor harten Beats und harschen Riffs Pop-Refrains singt, muß wohl reichen. Und da Stella irgendwie zuerst da waren, gingen Concord leider leer aus.

Deshalb stellt das Quartett zur Zeit ganz ungewollt sowas wie die heißeste Band der Stadt ohne Plattenvertrag da. Was wirklich nicht lange so bleiben sollte, wenn es mit rechten Dingen zugeht in dieser Welt. Oder auch nur in der Hamburger Musikwelt. cbu

22 Uhr, Molotow