Galerienspiegel

Claus Böhmler – Ausmalen

Seine dekonstruierten Medienmaschinen sind von Fluxusgeist geprägt, und seine Zeichnungen sind eher einem erkenntnisfördernden Sammlungsprozeß verpflichtet als dem kunstschönen Ergebnis. Generationen von Künstlern der hiesigen Hochschule haben bei ihm eine gewisse weise Leichtigkeit gelernt. Und auch im Ausstellungsraum wird keine Ehrfurcht gefordert: Das Publikum kann mitmachen und die ausliegenden Buchkopien ausmalen. Künstlerhaus Hamburg, Weidenallee 10b, Fr 18 – 20, Sa + So 16 – 18 Uhr, bis 28. Februar

Reinhart-Wolf-Preis 1999

Seit acht Jahren wird der mit zehntausend Mark dotierte Preis an junge FotografInnen verliehen, die sich um „neues photographisches Sehen bemühen“. Dazu gibt es eine Ausstellung aller Preisträger-Innen. Museum für Kunst und Gewerbe, bis 21. März

Anja Klafki – Radierungen

Mit Hammer und Stechbeitel bearbeitet die Kieler Künstlerin Zinkplatten in fast skulpturaler Weise, bevor sie ihr Zerstörungswerk als Druckplatte benutzt und auf dem Papier eine neue, formal strukturierte Einheit erhält. Kettenwerk, Essener Straße 99 Haus 205, Fr – So 16 – 20 Uhr, bis 28. Februar

Margareta Fonfria-Pereda

Das selbst als Akt, verdoppelt und symbolisch beladen – Es gibt sie noch, eine Malerei, über die der Pressetext Sachen schwafeln kann wie „Das Ei, in die Hand des weiblichen Aktes gelegt, wird zum Attribut ihrer ewigen Funktionen, der Erotik und der Mutterschaft. Die Betonung der Brust, des Bauches, des Mundes vervollständigen diese Symbolik.“ Galerie Johnsallee 34, Mo – Fr 10 – 16 Uhr, bis 15. März

Warburg in Amerika

Acht Monate weilte der 29jährige Hamburger Kunstwissenschaftler Aby Warburg 1895 in den USA und studierte im Südwesten das Leben der Pueblo-Indianer, eine Zeit, über die er erst fast dreißig Jahre später in der Nervenheilanstalt seinen berühmten und als „Das Schlangenritual“ publizierten Vortrag hielt. Neunzig der damals mit modernster Handkamera geschossenen Fotos, Karten, Notizen und Tongefäße dokumentieren den Ausflug des an der Florentiner Renaissance geschulten Kunsthistorikers ins Ethnographische. Altonaer Museum, Museumstr. 23, bis 25. April josch