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Quadratisch, praktisch, fleckensicher

■ Pflegeleichter Plattenbau: Was beim selbstbestimmten Fliesenlegen zu beachten ist

Der klassische Rotweinfleck auf weißem Grund gehört zu den Horrorszenarien aller TeppichbesitzerInnen. Wer seine Wohnung möglichst fleckensicher gestalten möchte, dem seien deshalb benutzerfreundlichere Bodenbeläge empfohlen. Fliesen zum Beispiel sind pflegeleicht, ökologisch unbedenklich, wärmedämmend, schön – und sie lassen sich bei etwas handwerklichem Geschick sogar in Eigeninitiative und damit kostengünstig verlegen.

Zuerst sollte man allerdings feststellen, ob der Untergrund fürs Fliesen geeignet ist. Holzböden müssen in jedem Fall von Fachleuten auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Und weil Holz arbeitet, muß Rissen in Fugen oder Fliesen vorgebeugt werden. Dagegen helfen Verlegeplatten, die man vor dem Fliesen auf den Boden aufbringt. Dadurch wird jedoch automatisch das Bodenniveau erhöht – und das ist oft unpraktikabel. Eine andere Lösung ist eine dünnen Zwischenschicht wie z.B. Textilpufferbahnen, damit Fliesen und Untergrund nicht mehr in direktem Kontakt stehen. Außerdem gibt es spezielle Kleber und Spachtelmassen, die flexibel bleiben und Bewegungen des Untergrundes abfangen – dafür muß man allerdings einen Kunststoffanteil der Materialien hinnehmen. Lösungsmittel hingegen enthielten die meisten Klebstoffe nicht, versichert Riko Bludau, Fliesenfachmann bei Max Bahr. Im Zweifelsfall gibt die Packung Auskunft: Lösungsmittel müssen gekennzeichnet werden.

Wer auf Beton oder Estrich fliest, kann auf Kunststoff-Kleber verzichten, hier eignen sich Klebemörtel und pulvrige Klebemittel zum Selbstanrühren. Die sollten allerdings immer mit Handschuhen verarbeitet werden, weil sie zementgebunden sind und dies bei manchen Menschen zu allergischen Reaktionen führen kann, rät Bludau.

Welche Fliese wofür, ist die nächste Frage. Für den Boden eignen sich Steinzeugfliesen, die härter gebrannt und gepreßt werden als Steingut – letztere gehören besser an die Wand. Unglasierte Fliesen sind fleckempfindlicher, dafür beeinflussen sie das Raumklima positiv, weil sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

Wichtig ist auch, daß man beim Einkauf der Fliesen nicht zu knapp kalkulieren sollte: Beim Nachkauf ist es oft schwierig, den ursprünglichen Farbton exakt zu treffen. Deshalb sollte ein kleiner Überschuß für spätere Reparaturen oder bei ersten Schneidversuchen zerbrochene Fliesen gleich mit eingeplant werden. Karen Schulz

Weitere Infos gibt die Broschüre „Fußböden – Vom Naturstein bis zum Kunststoff“, die für 10 Mark zzgl. 3,50 Mark Porto und Verpackung bei der Verbraucher-Zentrale, Kirchenallee 22, 20099 Hamburg, erhältlich ist.

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