Basketball: Alba verhindert den Abstieg

Berlin (taz) – Einen kleinen Seitenhieb auf all jene, die eine Zeitlang leise an seinem Status als Berlins oberstem Basketball- Guru gezweifelt hatten, konnte sich Svetislav Pesic nicht verkneifen, nachdem Alba Berlin durch ein 88:82 bei Asvel Villeurbanne aus eigener Kraft den Abstieg aus der Europaliga und damit den Verlust des deutschen Startplatzes verhindert hatte. „Unser langfristig angelegtes sportliches Konzept wurde viel kritisiert, aber es ist aufgegangen“, triumphierte der Coach des deutschen Meisters.

Kritik hatte es vor allem gegeben, als das zum Teil sehr kurzfristig neu formierte Team, zusätzlich durch Verletzungen wichtiger Spieler gehandicapt, die ersten sieben Europaligaspiele sämtlich verloren hatte. Durch die erstaunlichen Erfolge der letzten Jahre verwöhnt, reagierten Teile des Publikums und der Medien auf den Absturz sehr ungehalten und trauerten jenen Spielern nach, die sich während des Sommers aus verschiedenen Gründen verabschiedet hatten: Henning Harnisch, Wassili Karassew, Christian Welp und Stephen Arigbabu. Svetislav Pesic setzte jedoch unbeirrt weiter auf sein junges Team und durfte sich bestätigt sehen, als die Mannschaft langsam zusammenfand und alle Spieler wieder gesund waren. Fortan wurde nicht nur in der Bundesliga, sondern auch auf internationaler Ebene emsig gewonnen, nur ein kleiner nachweihnachtlicher Durchhänger störte etwas das Bild und kostete die Play-off-Teilnahme. Sechs der letzten neun Europaligapartien entschied Alba für sich, der Sieg am Donnerstag bei den bisher in eigener Halle ungeschlagenen Franzosen sorgte dafür, daß sogar die freundliche Hilfe von Real Madrid nicht mehr benötigt wurde. Die Spanier besiegten gleichzeitig den KK Zadar mit 86:75, so daß die Kroaten auch im Falle einer Niederlage von Alba Tabellenletzter der Zwischenrundengruppe H geblieben wären.

„Wir sind wieder wer in Europa“, frohlockte Pesic, dennoch ist die internationale Saison für sein Team beendet. Alba kann sich nun ganz darauf konzentrieren, den verteidigten Europaligaplatz durch den erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft auch selbst einzunehmen. Um die Teilnahme an den europäischen Final Four (20. bis 22. April in München) spielen andere, und zwar zunächst einmal im Achtelfinale: Kaunas - Ülker Istanbul, Fenerbahce Istanbul - Real Madrid, Villeurbanne - Zagreb, Ljubljana - Pau-Orthez, Panathinaikos Athen - Teamsystem Bologna, Efes Istanbul - ZSKA Moskau, Kinder Bologna - Maccabi Tel Aviv, Olympiakos Piräus - Varese.Matti