Kein Gras am Gleis

■ Baulogistik gefährdet Stadtteilpark

In dem geplanten Park auf dem Gelände des Gleisdreiecks wird so schnell kein Gras wachsen. Für das rund 19 Hektar große Gelände, auf dem derzeit das Baulogistikzenteum (Baulog) mit Betonmaschinen für den Potsdamer Platz steht, interessiert sich die Deutsche Bahn AG auch nach dem verabredeten Abschluß der Bauarbeiten im Jahr 2002. Da sich die Arbeiten der Bahn für die Verkehrsanlagen im „Zentralen Bereich“ und beim Bau des Bahnhofs Papestraße bis über das Jahr 2003 hinaus verzögern, könnte der Baustoffumschlagsort weiter benötigt werden.

Die Bahn AG gehört gemeinsam mit dem Land Berlin, Debis/ DaimlerChrysler, Sony sowie A+T zu den Investoren, die das Baulog 1993 eingerichtet haben und es mit insgesamt 130 Millionen Mark finanzieren. Laut Vertrag ist die Auflösung des Baulog im Jahr 2002 anvisiert. Danach ist vorgesehen, einen Stadtteilpark südlich des Landwehrkanals zu realisieren, der zum Teil von den Unternehmen getragen wird.

Während die Investoren wie DaimlerChrysler oder Sony rechtzeitig mit ihren Bauvorhaben am Potsdamer Platz bis 2002 – oder sogar früher – fertig werden, benötigt die Bahn dagegen weiter ein Baustoffzentrum. „Es ist richtig, daß die Bahn über das Jahr 2002 hinaus dort baut“, sagte Claudia Ruttmann von der Deutschen Bahn AG. Die Bahn errichte eine ICE- Trasse, eine Regionalbahnverbindung sowie den Südbahnhof Papestraße als Gegenstück zum Zentralbahnhof Lehrter Bahnhof. Für die Bauarbeiten, so Ruttmann, „brauchen wir eine Baulogistik“. In welchem Umfang, wollte die Eisenbahnerin nicht sagen.

Daß das bestehende flächenfressende Baulog-Zentrum im Jahr 2002 von den Investoren aufgegeben wird, ist für Max Etter, Vizechef der „Baulog“, zwar beschlossene Sache. Zugleich räumte Etter ein, daß die Bahn nach wie vor „mögliche Interessen“ für den Bau und den Transport von Materialien dort habe. Wie ein weiterführendes Baustoffzentrum aussehen könnte und welchen Flächenumfang es haben könnte, wollte Etter nicht sagen.

Klar hingegen ist, daß DaimlerChrysler für seine Bauten über das Jahr 2000 keine Baustoffe mehr benötogt. Derzeit „seinen Restbaustellen“ in Arbeit, sagte debis-Sprecher Christian Maaß. Dem Rückzug von Baulog-Gelände stehe nichts mehr im Wege. Rolf Lautenschläger