Antworten auf Letzte Fragen

Warum schlagen die Klebeflächen von Briefumschlägen beim Aufreißen Funken? (20.2.99)

Dieses Phänomen ist in seiner ganzen Prächtigkeit nur bei feurigen Liebsbriefen zu beobachten. Denn nur in ihnen baut die auf engstem Raum gespeicherte männliche bzw. weibliche (Ab-)Senderenergie eine enorme Spannung auf, die nach Entladung drängt. Dem sich entwickelnden Druck müssen die Klebeflächen so lange standhalten, bis es während des Aufreißens zum ersten unmittelbaren Kontakt mit dem enstprechenden fehlenden Pol kommt. Dann löst sich die Spannung im Funkenregen, und EmpfängerIn ist kurz darauf total entflammt.Uta Eckensberger

Wenn Funken herumliegen, können diese auch bei unsachgemäßem Aufreißen geschlagen werden, was bei Militaristen häufiger vorkommt als bei Pazifisten (aber auch bei jenen). Bei mir hingegen ziehen die Briefumschläge beim Aufreißen Fäden, denn die liegen bei mir herum. Hauptsächlich handelt es sich dabei um rote. Daher mein Tip für den Fragesteller: Keine Funken herumliegen lassen!Claus Langbein

Das liegt an der Spannung.Victor P. Habermann, Berlin

Dies ist ein Anzeichen dafür, daß der Versender irrtümlich die falschen Briefumschläge erwischte, nämlich die für Briefbomben mit eingebautem Zündmechanismus. Glücklicherweise sind die Briefbomben nicht so einfach zu bekommen wie die Umschläge.Bjoern Fritz, Kempten

Der Fragesteller versucht offensichtlich, seine E-Mails aufzureißen: Denn daß elektrische Briefe Funken schlagen, wenn man sie gewaltsam öffnet, ist ja wohl einleuchtend.Albert Ernst

Warum heißen die Wellensittiche vornehmlich älterer Damen eigentlich immer Hansi? (20.2.99)

Stimmt doch gar nicht. Die meisten Wellensittiche heißen Butsche oder Butschi, was bekanntlich vom englischen budgie für Wellensittich herrührt.Wiebke Fuchs, Hamburg

Das hat mit Pragmatismus zu tun. Viele Wellensittiche haben in Wirklichkeit meistens einen anspruchsvolleren Namen, wie z.B. Valery Giscard d'Estaing. Weil es sich in der Praxis aber als kompliziert erweist, diese Namen zu behalten und auszusprechen, übrigens auch für Vögel, werden sie kurzerhand umbenannt und heißen dann einfach Dementi, Hansi oder Buttsche.Angela Schloo, Hamburg

Da es sich bei diesen Damen des öfteren um Witwen handelt, liegt es nahe zu denken, daß sie sich schon beim Kauf des Vögelchens einer Reinkarnation des verblichenen Ehemannes (häufig: Hans) gegenübersehen und es verniedlichend nach ihm benennen.Oliver Volleck, Gomadingen

Was passiert, wenn es juckt? Und warum hilft kratzen? (20.2.99)

Es juckt deswegen, weil ein paar Nervenenden unter der Haut die Orientierung verloren haben. Kratzen rückt dann deren Weltbild wieder gerade.Markus Lechner, Stuttgart

Sowohl das menschliche Hörvermögen als auch die Tonleiter sind endlich. Besteht deshalb nicht die Gefahr, daß eines Tages alle denkbaren Kombinationen für neue Musik erschöpft sind und wir fortan nur noch die alten Heuler hören müssen? (13.2.99)

Immer noch besser, als eines Tages als Roboterwesen nur noch im Cyberspace zu vegetieren. Außerdem werden wir (d.h. jeder Mensch für sich) gar nicht lange genug leben, um entweder a) den Untergang einer (!) (z. B. westeuropäischen Auffassung von) Musikendlichkeit (U- oder E-Musik?? Es sollte nur differenziert werden zwischen echter/wahrer und unechter/schlechter Musik!) miterleben zu können oder b) „alte Heuler“ (allein dieses Begriffes wegen hätte ein Komponist wie Max Reger eine kompliziert a-freie oder sonstwie tonale „Fantasie für Kirchenorgel und multimedialem Cyberorchester“ komponieren können) eben immer wieder neu HÖREN (lernen) müssen: nicht im anatomischen Sinn, sondern als Synergie von Assoziation, Reflexion und Spiritualität über sich selbst und der jeden Tag sich ändernden Umwelt.Cornelia Langer, Passau

Wenn wir rechnen wollten, kämen wir auf erstaunliche Zahlen:

Z.B. eine einstimmige Melodie mit nur 4 Noten aus 4 Oktaven mit 12 Tönen und 5 Tonlängen ergäbe schon 3.317.760.000 Kombinationen – unabhängig davon, ob sich das jemand anhören will. Wieviel mehr Kombinationen gibt es erst mit mehreren Stimmen, komplizierteren Rhythmen, Zwischentönen, verschiedenen Tempi, Lautstärken und Klängen. Aber darum geht es gar nicht. Musik ist Kommunikation, Ausdruck der Seele und von Lebensgefühl. Und so kommt es, daß eine einzige Melodie mit letztlich denselben Noten zu solch unterschiedlichen Hörerlebnissen führen kann wie z.B. „With a little help from my friends“ von den Beatles und Joe Cocker.Wolfgang Thomas

Da das menschliche Erinnerungsvermögen wesentlich endlicher ist als die möglichen Tonkombinationen, blieb weitgehend unbemerkt, daß die Schwelle zum „alten Heuler“ bereits im Herbst 1975 überschritten wurde. Seitdem hören wir nur noch Cover-Versionen.Hans Reinhold, Bispingen

Warum haben die Schüsseln beim Arzt immer Nierenform? (13.2.99)

Wenn Gesunde Falsches gegessen oder zuviel getrunken haben, ist ein schlichter Eimer das geeignetste Gefäß, die Produktion der rückwärts laufenden Magen-, Darm- und Speiseröhrenmotorik aufzunehmen. Bei wirklich Kranken reicht die Kraft aber oft nicht aus, sich über die Bettkante zu beugen, um inbrünstig in den Eimer zu gübeln. Da es aber wenig Unangenehmeres als Erbrochenes im Bett gibt, erfand man eine Art Eimerersatz, der angelegt werden kann, ohne daß die Kranken ihren Körper wenden müssen. Dank der eingebuchteten Form paßt die Nierenschale unter jedes Kinn, schließt – locker an den Hals gehalten – bündig ab und bewahrt die Kranken vor übelriechender, feuchter Pein im Bett und die Pflegenden vorm Bettenbeziehen.

Es ist zu vermuten, daß sie lange vor Erfindung des Nierentisches von einer pfiffigen Krankenschwester erfunden wurde, denn Krankenpfleger gab es damals noch keine und, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß, kommen Ärztinnen und Ärzte nie von selbst auf solch praktische Verbesserung der Krankenversorgung.Dr. med. Martin Schuster, Hannover

Wann ist man groß, und was ändert sich damit? (30.1.99)

Lesen Sie das taz-Impressum: Steht da mein Name drin? Nein! Wenn ich groß bin, wird er drin stehen.Judith Werner, Abensberg, 15 1/2 Jahre