Aufarbeiten bis 2002

■ HEW-Chef nennt Termin für Ende der Aufbereitung von AKW-Brennstäben

Die Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) haben erstmals einen Zeitrahmen für den umstrittenen Ausstieg aus der atomaren Wiederaufarbeitung im Ausland genannt. Je nach Kraftwerk könne mit der Wiederaufarbeitung zwischen 2002 und 2008 Schluß sein, sagte der Vorstandsvorsitzende der HEW, Manfred Timm, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Bei ihrer ersten Konsensrunde Ende Januar hatten sich Bundesregierung und Kraftwerksbetreiber darauf verständigt, den Ausstieg aus der Wiederaufarbeitung von ausgedienten Brennstäben aus deutschen Meilern in Großbritannien und Frankreich je nach Anlage zu regeln. Wann die Aufbereitung von Brennelementen aus den HEW-Meilern Brokdorf, Stade, Brunsbüttel und Krümmel gestoppt werden könnte, sagte der Konzernchef nicht.

Timm, der als Koordinator der deutschen Kraftwerksbetreiber fungiert, äußerte sich verstimmt über das Benehmen der Bundesregierung. So hätten die HEW von der Absage der für den 9. März geplanten zweiten Konsensrunde erst aus den Nachrichten erfahren. Er kritisierte, daß es an diesem Tag in Bonn nun nur Gespräche mit den vier Konzernchefs von RWE, Veba, Viag und Energie Baden-Württemberg geben solle. „Falls bei dieser Runde Festlegungen getroffen werden, die für die HEW untragbar sind, fühlen wir uns nicht gebunden“, sagte der Chef des Atomkonzerns: „Notfalls müssen wir unsere Rechte alleine vor dem Bundesverfassungsgericht geltend machen.“

lno