Im Hospital wirds eng

■ Kopfzerbrechen über Tarifabschlüsse

„Dreikommaeins, naja, was soll man da sagen?!“ Die Verhandlungen über die neuen Tarife im öffentlichen Dienst sind beendet – die Begeisterung bei Heidi Helmke, Personalrätin im Bremer Zentralkrankenhaus Ost hält sich in Grenzen. Ihre Kollegin in der Bremer Stadtverwaltung, Jutta Mau, aber weiß: „Das Verhandlungsergebnis wird angenommen.“

Nur wer's bezahlen soll, wird noch nicht verraten. „Wir werden jetzt mit den Ressorts beraten, wo Stellen unbesetzt bleiben“, so Thomas Diehl, Sprecher von Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU). Auf anderthalb Prozent Mehrlohn hatte man sich eingestellt – „im Vergleich zu den meisten Städten waren wir da schon sehr großzügig“. Seit 1994 habe man „2.400 Stellen eingespart“ – auf dem Weg wolle man weitergehen. Die 600 angekündigten Lehrstellen für dieses Jahr aber stünden nicht zur Disposition.

Ähnlich eng wie bei der Stadtverwaltung wird es in den Krankenhäusern werden. 1.7 Prozent Lohnerhöhung seien bei der Festsetzung der Budgets für 1999 eingeplant gewesen, so die Sprecherin des Zentralkrankenhauses Sankt Jürgen – der Rest von immerhin sechs Millionen Mark Mehrkosten in diesem Jahr müßte durch Personalabbau oder bei den Sachmitteln aufgefangen werden. „Durch die festen Budgets, die die Krankenhäuser haben, könnte es zu Entlassungen kommen“, befürchtet Personalrätin Helmke.

Der neue Tarifvertrag wird eine Laufzeit von 15 Monaten haben. Verhandelt wird zur Zeit hingegen noch ein Flexibilisierungskonzept, mit dem durch Zeitkonten ein Abbau von Überstunden erreicht werden soll. ritz