Der März wird in Kreuzberg zum Monat der Liebe

■ Kann den Liebe Sünde sein, heißt es in einer Veranstaltungsreihe für Kinder und Jugendliche

Der März wird in Kreuzberg der Monat der Liebe sein. Das gilt zumindest für Kinder und Jugendliche, wenn es nach dem Willen des Bezirksamts geht. Unter dem Motto „Liebe und was noch...?“ bietet die Abteilung Gesundheitsförderung eine Veranstaltungreihe für Kinder und Jugendliche an, an der rund fünfzig Organisationen wie Projekte, freie Träger, Initiativen und Jugendeinrichtungen beteiligt sind. Die Veranstaltungen über Liebe, Sexualität und Freundschaft sollen die Kids zur Auseinandersetzung und Diskussion ermuntern.

„Das ist die absoluten Lieblingsthemen der Jugendlichen“, weiß die zuständige Bezirksamtsmitarbeiterin Ingrid Papies-Winkler. Doch das Projekt wendet sich nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch an ihre Eltern, LehrerInnen und PädagogInnen. Angeregt wurden Papies-Winkler und ihre KollegInnen auch durch eine von Jugendlichen produzierte und von der Aids-Beratung Zehlendorf begleitete Wanderaustellung, die jetzt im Kreuzberger Gesundheitsamt in der Urbanstraße zu sehen ist.

Workshops zum Thema Verhütung, die erste Menstruation oder der Besuch beim Frauenarzt sollen bei den Jugendlichen Ängste abbauen und den natürlichen Umgang mit der Sexualität fördern. Dazu gehört auch die Akzeptanz ganz unterschiedlicher Formen von Liebe und Sexualität: Schwule und lesbische Lebensweisen stehen genauso auf dem Programm wie der Workshop „I am what I am – Transsexualität und noch viel mehr“.

Ein weiterer Schwerpunkt sind interkulturelle Angebote. „Wir wollen auf die verschiedenen Kulturen der Jugendlichen eingehen“, sagt Papies-Winkler. Unter dem Titel „Kann denn Liebe Sünde sein“ will Birol Isik von der türkischen Aids-Hilfe in Kreuzberg diskutieren, ob es über Liebe und Sexualität in verschiedenen Religionen und Nationalitäten unterschiedliche Vorstellungen und Verhaltensweisen gibt.

Besonders viele Anmeldungen gibt es bereits bei dem Workshop „Gefühle in meinem Körper“. An drei Tagen werden dabei Jungen- und Mädchengruppen über Selbsterfahrung, Selbststärkung und das Entdecken von Gefühlen reden. Die Veranstaltungen finden in Schulen und den Räumen der unterschiedlichen Projekte und Vereine statt, die sie durchführen. Letztere sind, so Papies-Winkler, besonders wichtig. „Die Kinder und Jugendlichen müssen frei reden können, ohne Angst und Aufsicht durch die Lehrer“, sagt sie. Sabine Kalinowski

Infos bei der Plan- und Leitstelle Gesundheit, Tel. 2588-8338 oder 2588-8317