Unterm Strich

Auch Rostock will teilhaben an dem, was an Kapital aus musicalwilligen Reisebusinsassen herauszuholen ist, und warum auch nicht. Deswegen hat am Freitag im Volkstheater das Musical „C-Man“ Premiere. „C-Man“, das man ausspricht wie „Seaman“, ist eine moderne Version von Wagners „Fliegendem Holländer“. Der Hamburger Autor Ulfert Becker schrieb das Libretto, der chinesische Komponist Cong Su die Musik. Der 42jährige ist „Oscar“-Preisträger für seine Musik zu Bertoluccis Film „Der letzte Kaiser“.

An alle Übersetzer und Übersetzerinnen: Die spanische Botschaft in Bonn vergibt zum fünften Mal den ÜbersetzerInnenpreis für – was sonst? – die beste Übersetzung eines spanischen literarischen Werks. Das umfaßt Prosa, Lyrik und Drama. Der Preis ist in zwei Kategorien gegliedert. Die erste Kategorie (12.000 Mark) richtet sich an Übersetzer, die bereits mindestens ein Werk veröffentlicht haben und deren eingereichte Arbeit zwischen dem 31.5. 1997 und dem 10.5.1999 in einem deutschen Verlag erschienen ist beziehungsweise erscheinen wird. Die zweite Kategorie (5.000 Mark) ist ein Förderpreis für ein unveröffentlichtes Erstlingswerk. Einsendeschluß ist der 31.5. 1999. Informationen bei der Spanischen Botschaft, Kulturabteilung, Weberstraße 118, 53113 Bonn.

Einmal eröffnet, rollt einem das Kulturstadtjahr in Weimar jetzt Punkt für Punkt entgegen. Mit der Kopie von Goethes Gartenhaus wird am 12. März eines der „umstrittensten Projekte“ (dpa) eröffnet. Zur Einweihung des originalgetreuen Nachbaus auf der Floßwiese im Park an der Ilm soll neben dem Karlsruher Medienwissenschaftler Dietmar Kamper auch der Fälscher der Hitler-Tagebücher, Konrad Kujau, über „Lügen, Fälschungen und Illusionen“ sprechen. Der Nachbau samt kompletter Inneneinrichtung wurde in Sichtweite des Original-Gartenhauses errichtet. Er soll bis Oktober zugänglich sein und nach dem Kulturstadtjahr verkauft werden. Sicher werden die Kopisten bei mehreren Interessenten nicht keinlich sein und sich noch weitere Male ans Werk machen. Auch eine Computersimulation des Hauses soll Ende Mai in der Orangerie des Schlosses Belvedere zu sehen.

Schalten wir um nach Hollywood. Nach dorthin, wo richtiges Geld verdient wird und Frauen noch um ihre Rechte kämpfen. Julia Roberts soll der erste weibliche Hollywood-Star werden, der die Rekordgage von 20 Millionen US-Dollar für einen Film erhält. Einem Bericht des Hollywood Reporter zufolge ist die Schauspielerin kurz vor der Vertragsunterzeichnung für „Erin Brokovitch“. In dem Film soll Julia Roberts eine Sekretärin in einer Anwaltskanzlei spielen, deren Hartnäckigkeit zu einem spektakulären Sieg von Umweltschützern vor Gericht führt. Gagen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar sind für männliche Stars wie Harrison Ford, Mel Gibson oder Leonardo DiCaprio schon seit langem Standard.